Die NSA unterhalte in mehr als 80 Botschaften und Konsulaten weltweit ein eigenes Abhörprogramm, das intern "Special Collection Service" genannt und oft ohne das Wissen des Gastlandes betrieben werde, berichtet der "Spiegel". Einen entsprechenden Lauschposten soll die NSA demnach in Frankfurt, einen weiteren in Wien unterhalten.
Das Innenministerium in Wien hat nach eigenen Angaben keine Informationen über einen angeblichen Lauschposten des US-Geheimdienstes NSA in Wien. Auf die Frage, ob man dem Bericht nachgehen werde, hieß es aus dem Ministerium, es gebe laufend Gespräche mit den Vertretungsbehörden der USA in Wien. Diese liefen über das Außenministerium.
Die deutsche Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger hat unterdessen die Existenz von NSA-Standorten in Deutschland bestätigt. "Die Frage ist: Was machen die da?", sagte sie der "Presse". Denn es sei grundsätzlich zulässig, wenn der US-Geheimdienst auf deutschem Boden Daten auswerte, allerdings nicht wenn er sie dort sammle. Die deutsche Generalbundesanwaltschaft bereite jedenfalls strafrechtliche Ermittlungen vor.
Dem US-Geheimdienst sei es außerdem im Sommer 2012 gelungen, in die interne Videokonferenzanlage der Zentrale der Vereinten Nationen in New York einzudringen und die Verschlüsselung zu knacken, berichtet "Der Spiegel" unter Berufung auf Dokumente des US-Whistleblowers Edward Snowden.
Dies habe "für eine dramatische Verbesserung der Daten aus Video-Telekonferenzen und der Fähigkeit, diesen Datenverkehr zu entschlüsseln" gesorgt. Die Freude darüber komme in dem geheimen NSA-Dokument mit den Worten zum Ausdruck: "Der Datenverkehr liefert uns die internen Video-Telekonferenzen der UNO (yay!)". Die Zahl der entschlüsselten Kommunikationen sei innerhalb von drei Wochen von zwölf auf 458 angestiegen.
(Quelle: salzburg24)