Angefeuert von "Eva, Eva!"-Sprechchören rief Spitzenkandidatin Glawischnig dazu auf, bis zur letzten Minute um jede Stimme zu kämpfen und SPÖ und ÖVP bei der Nationalratswahl unter die 50-Prozent-Marke zu drücken. Als Einpeitscherin agierte die Salzburger Grünen-Frontfrau Astrid Rössler, Ehrengäste waren die früheren Parteichefs Alexander Van der Bellen und Freda Meissner-Blau.
Schwer fällt die Entscheidung aus Sicht Glawischnigs ohnehin nicht. "Entweder man wählt Grün, oder man wählt eine Partei mit Korruptionshintergrund". Die Grünen stünden neben sauberer Politik auch für einen Neustart beim Klima- und Umweltschutz, für ein Bildungssystem, das niemanden zurücklasse, und für mehr Gerechtigkeit im Sozialsystem und bei den Steuern. Sie sprach von einer "historischen Wahl, einer historischen Chance", mit der "Machtarroganz" der Großen Koalition Schluss zu machen.
Faymanns Leitspruch lautete: "Wenn wir stark genug sind, werden wir dafür sorgen, dass Österreich noch gerechter und stärker wird." Die vom Kanzler angerissene Themenpalette umfasste all das, was die SPÖ nun schon seit Monaten trommelt. Beworben wurde das österreichische Gesundheitswesen ebenso wie die sicheren Pensionen und vor allem die rote Kompetenz im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Dass Österreich die geringste Arbeitslosigkeit Europas habe, mache den Reichtum des Landes aus, meinte der SPÖ-Chef.
Der Koalitionspartner blieb auch am Tag vor der Wahl nicht von Angriffen verschont. Einmal mehr zitierte Faymann die ÖVP-Überlegungen, die Tageshöchstarbeitszeit auf zwölf Stunden auszudehnen. Für den Kanzler ist dies umso mehr unverständlich, als die Österreicher schon jetzt die zweitlängsten Arbeitszeiten in der EU hätten: "Weil wir so fleißig sind, wollen wir, dass die Arbeitnehmer auch entsprechend bezahlt werden", warb Faymann gleich auch noch für die 1.500 Euro Mindestlohn.
(Quelle: salzburg24)