Einmal mehr bewarb der SPÖ-Chef die Millionärssteuer, um mehr Fairness im Land herzustellen, sowie Investitionen in die Bildung, speziell in Ganztagsbetreuungseinrichtungen. Die zwei weiteren Hauptthemen waren "Geschenke der ÖVP" wie sie Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), der Vorredner Faymanns, bezeichnet hatte, der 12-Stunden-Arbeitstag sowie die vorzeitige Angleichung des Frauenpensionsalters.
Diesen beiden Überlegungen des Koalitionspartners räumten die SPÖ-Spitzen in ihren Reden viel Platz ein und nahmen sie auch gleich zum Anlass, dem Publikum das Fürchten zu lehren, was im Fall einer schwarz-blauen Koalition drohen könnte. Faymann gab sich dann auch besorgt: "Wir müssen auf die Arbeitnehmer aufpassen." Insofern bringt für ihn der 29. September auch eine "Richtungswahl", ob sich das Land zurück in neoliberale Tendenzen entwickle.
Die Zensuren für die politische Konkurrenz kamen wie meist bei SPÖ-Veranstaltungen von Bürgermeister Häupl, der besonders die Parteien rechts der Mitte ins Visier nahm. In Richtung FPÖ-Obmann Strache und Frank Stronach meinte der Stadtchef angesichts deren Oben-ohne-Fotos: "Wer nichts zu sagen hat, muss halt den Polit-Playboy geben."
Strache wurde von Häupl attestiert, "Hass auf alle Leute, die anders sind als er" zu verbreiten. Daher sei es auch eine Frage des Anstands, mit solchen Menschen nicht zu koalieren. Das Schreckgespenst von Schwarz-Blau hielt auch der Bürgermeister hoch: "So irreal ist diese Gefahr nicht". Auch vor Wählerstimmen an das Team Stronach wurde gewarnt, hält es Häupl doch sogar für möglich, dass dieser das allgemeine Wahlrecht infrage stellen würde. Faymann gab sich freilich zuversichtlich, Stronach bremsen zu können: "Das Herz ist unser Gold und das ist viel stärker als die Scheine eines Milliardärs."
(Quelle: salzburg24)