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Stichwahl ums Präsidentenamt in Afghanistan

Abdullah kam auf 45 Prozent der Stimmen
Veröffentlicht: 15. Mai 2014 14:28 Uhr
Bei der Präsidentenwahl in Afghanistan hat Ex-Außenminister Abdullah Abdullah nach dem amtlichen Endergebnis die absolute Mehrheit verfehlt. Nach dem am Donnerstag von der Wahlkommission (IEC) in Kabul vorgelegten Endergebnis kam er auf 45 Prozent der Stimmen. Er muss damit in einer Stichwahl gegen den Ex-Weltbank-Ökonomen Ashraf Ghani antreten. Der frühere Finanzminister gewann 31,6 Prozent.

IEC-Chef Yousof Nooristani sagte, die Stichwahl sei nun erst für den 14. Juni geplant. Ursprünglich hätte sie bereits Ende Mai stattfinden sollen. Ein vorläufiges Ergebnis der Stichwahl will die Wahlkommission nach dem neuen Zeitplan am 2. Juli verkünden, ein Endergebnis soll am 22. Juli folgen.

Der scheidende Präsident Hamid Karzai durfte nach den Vorgaben der Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Sein Wunschkandidat, Ex-Außenminister Zalmay Rassoul, kam im ersten Wahlgang am 5. April auf 11,4 Prozent der Stimmen. Rassoul unterstützt mittlerweile Abdullah, der somit als haushoher Favorit in die Stichwahl geht.

Nach Eingaben wegen Betrugs und Unregelmäßigkeiten erklärte die Wahlbeschwerdekommission (ECC) insgesamt rund 390.000 Stimmen für ungültig. Das ist deutlich unter dem Wert der Präsidentenwahl 2009, als 1,3 Millionen Stimmen für ungültig erklärt wurden.

Nooristani rief die Afghanen auf, sich auch an der Stichwahl zu beteiligen. Er bitte "das tapfere und patriotische Volk in Afghanistan", wie bei der ersten Runde der Abstimmung millionenfach wählen zu gehen. Bei der Wahl waren bei gut zwölf Millionen Wahlberechtigten sieben Millionen Stimmen abgegeben worden - etwa 50 Prozent mehr als bei der Präsidentenwahl 2009.

Im In- und Ausland war der relativ friedliche Wahlverlauf Anfang April als Erfolg gewertet worden. Mit einer überraschend hohen Wahlbeteiligung trotzten viele Afghanen den Drohungen der radikal-islamischen Taliban, die Abstimmung mit Gewalt zu verhindern. Bis zur Stichwahl werden weitere Anschläge befürchtet. Die Taliban haben nämlich am Montag ihre "Frühjahrsoffensive" begonnen.

(Quelle: salzburg24)

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