Einen machtvollen Einmarsch inszenierte die FPÖ diesmal nicht, vielmehr erschien Strache zu den Klängen des neuen Wahlsongs (Werner Ottis "Liebe ist der Weg") aus einer üppigen Trockeneisnebel-Wolke direkt auf der Bühne. In seiner etwas über einstündigen Rede teilte er ordentlich Richtung Regierungsparteien, aber auch Grüne aus.
SPÖ-Bundeskanzler Faymann etwa sei "Handlanger des Großkapitals", weil er für Bankenhilfe stehe, und "hält seine Versprechen nicht: Das einzige, was bei dem hält, ist seine Frisur". ÖVP-Obmann Spindelegger wiederum sei "kein Herausforderer", sondern "g'schamster Diener" Faymanns "ohne Ecken und Kanten". Die Grüne Parteichefin Eva Glawischnig attackierte er wiederholt, unter anderem als von Hass auf die Heimat getriebenes "Grünes Soletti". Frank Stronach hieß er "arrogant" und "Steuerflüchtling".
"Ich bin der Herausforderer von Faymann, wenn ich sage, Österreich hat sich einen besseren Kanzler verdient", nahm er einen neuen Anlauf für das von ihm angestrebte "Duell" gegen den Amtsinhaber. Das Programm der FPÖ skizzierte Strache unter dem Banner der Gerechtigkeit: Soziales Wohnen müsse forciert werden, denn derzeit gelte: "Willst du eine soziale Wohnung haben, musst du nur ein Kopftuch tragen." Besonders bejubelt wurde die Ansage, dass "Asylbetrüger und kriminelle Ausländer unser Land verlassen werden".
Dass sich derzeit jemand finden würde, der diese Bedingungen akzeptiert, glaubt der FPÖ-Chef wohl selbst nicht so recht. Deshalb rief er seine Fans auch dazu auf, eifrig zu mobilisieren. Ziel sei, bei der Nationalratswahl am 29. September "so deutlich über 20 Prozent zu kommen, dass es in Richtung 30 geht", rief er in den Saal.
(Quelle: salzburg24)