Die Stromrechnung steigt heuer für die meisten Kunden und der Grund dafür sind vor allem die Ökostromkosten, also der Aufschlag für erneuerbare Energieträger. "Die politischen Kosten auf der Stromrechnung steigen", nennt das E-Control-Vorstand Martin Graf im Gespräch mit der APA. Vorteile durch niedrigere Netzgebühren seien wegen höherer Ökostromkosten vielfach nicht bei den Kunden angekommen.
Stromrechnung: Energiepreis, Netztrarif und Steuern
Die Stromrechnung besteht aus drei Komponenten, dem reinen Energiepreis, den Netztarifen sowie Steuern und Abgaben, zu denen auch die Ökostromkosten zählen. Der Energiepreis macht 38 bis 40 Prozent aus, Steuern und Abgaben rund 28 Prozent und der Rest entfällt auf das Netz. Der Netzbetreiber kann, anders als der reine Energielieferant, nicht gewechselt werden.
Große regionale Unterschiede
Im österreichischen Durchschnitt ist die Stromrechnung - Energiepreis beim angestammten Lieferanten ohne Rabatte, inklusive Netzgebühren sowie Steuern und Abgaben - nach Berechnungen der Regulierungsbehörde E-Control bei einem Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh mit 711 Euro im Jänner um 1,67 Prozent höher als im Dezember. Auf ein Jahr umgerechnet wären dies Mehrkosten von elf Euro. Die regionalen Unterschiede sind allerdings groß, teilweise gibt es auch Preissenkungen.
Salzburg zahlt weniger für Strom
In Wien zahlt ein Durchschnittshaushalt hochgerechnet auf ein Jahr bezogen auf Dezember 2013 beispielsweise um 26 Euro im Jahr mehr, in Klagenfurt sind es 21 Euro, im Burgenland 20 Euro, in Innsbruck und in der Steiermark je 19 Euro, in Kärnten 17 Euro, in Vorarlberg 16 Euro. In Oberösterreich beträgt der Anstieg sechs Euro, in Tirol fünf Euro und in Graz vier Euro. In Linz ändert sich nichts. Etwas billiger wird es in Niederösterreich (minus drei Euro) und in Salzburg (minus vier Euro).
Graf geht davon aus, dass die Ökostromaufwendungen bis 2017 noch leicht steigen werden. Für einen Durchschnittshaushalt könnten es dann rund 100 Euro im Jahr sein. 2014 schlägt sich die Ökostromförderung mit rund 83 Euro nieder.
Presivergleich zahlt sich aus
Bei der Energiepreiskomponente zahle sich ein Vergleich der Preise aus, betont Graf. Die Aktion des Vereins für Konsumenteninformation für einen Strompool habe gezeigt, dass es ein großes Bewusstsein gebe. Je mehr Wettbewerb es gebe, umso günstiger sei Energie. Die Stromgroßhandelspreise seien im Keller und diese Vorteile seien bei den Haushalten nur eingeschränkt angekommen. Sie lägen bis 2017 bei vier Cent pro kWh. Der durchschnittliche Haushaltskundenpreis betrage 7,5 Cent/kWh.
Wichtig für die weitere Preisentwicklung werde das künftige Strom-Marktdesign in Österreich und in Deutschland sein. Ökostrom sei nur ein Teil davon, es gehe auch um konventionelle Erzeugung. Der deutsche Wirtschaftsminister Gabriel will bis spätestens Ostern Eckpunkte für eine Reform der Energiewende vorlegen. (APA)
(Quelle: salzburg24)