Die Freiheitlichen legten auf 17,9 Prozent zu (2008: 14,3 Prozent) und bauten damit ihre Position als zweitstärkste Kraft im Landtag aus. Die Grünen kamen auf 8,7 Prozent (2008: 5,8 Prozent). Die Süd-Tiroler Freiheit erreichte 7,2 Prozent (2008: 4,9 Prozent). Der SVP-Koalitionspartner PD erreichte 6,7 Prozent (2008: sechs Prozent). Die italienischen Mitte-Rechts-Parteien, die getrennt kandidiert hatten, verloren gegenüber 2008.
Bei den Mandaten legen die Freiheitlichen um einen Sitz zu und stellen nach vorläufigen Berechnungen sechs Mandate. Die Grünen kommen auf drei Abgeordnete (plus einer). Die Süd-Tiroler Freiheit stellt drei Mandate (plus eines). Der PD kommt weiter auf zwei Mandate. Das zersplitterte italienische Mitte-Rechtslager verlor. Die italienische Volksgruppe könnte im neuen Landtag nur noch mit fünf Abgeordneten vertreten sein bzw. nur noch ein Regierungsmitglied stellen. Die Wahlbeteiligung sank auf 77,7 Prozent (2008: 80,1 Prozent).
Die Wahl bedeutet auch ein Ende der Ära von Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP), der nach 24 Jahren nicht mehr kandidiert hatte. Sein Nachfolger wird aller Voraussicht nach der 42-jährige Bürgermeister Arno Kompatscher, der für die SVP als Spitzenkandidat ins Rennen gegangen war.
Durnwalder zeigte sich überrascht über das Abschneiden der Freiheitlichen. Damit habe er nicht gerechnet, meinte er in Bozen. Dass seine Partei die absolute Mandatsmehrheit verloren habe und in Zukunft 17 der 35 Sitze stellen wird, sei zu respektieren. "In der heutigen Zeit ist es schwierig, absolute Mehrheiten zu halten", sagte Durnwalder.
FP-Spitzenkandidat, LAbg. Pius Leitner zeigte sich enttäuscht, dass die SVP nicht mehr verloren habe. Angesichts des Skandals rund um den Landesenergieversorger SEL zweifle er am Demokratieverständnis, das Wahlergebnis sei aber zu respektieren.
Der Grüne LAbg. Hans Heiss meinte, die Talsohle für seine Gruppierung sei durchschritten. Die SVP habe wegen der jüngsten Skandale Stimmen eingebüßt, die Unzufriedenheit der Wähler sei groß.
Der Spitzenkandidat der "Süd-Tiroler Freiheit", LAbg. Sven Knoll, betonte, bei der Wahl seien jene Kräfte gestärkt worden, die sich für eine "Abspaltung von Italien" aussprechen würden.
(Quelle: salzburg24)