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Telekom-Affäre: Was war, was noch kommt

Veröffentlicht: 09. August 2013 14:41 Uhr
In der gerichtlichen Aufklärung der Telekom-Affäre werden am Freitag die nächsten Urteile erwartet. Damit dürfte nach dem Prozess um die Kursmanipulationsaffäre des Jahres 2004 auch das Verfahren um eine mutmaßlich illegale Parteispende der Telekom Austria in Richtung FPÖ im selben Jahr erstinstanzlich abgeschlossen werden.

Frühestens im September erwartet wird das Urteil um eine angebliche Parteispende für den BZÖ-Wahlkampf 2006. Weitere Ermittlungen laufen. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. Ein Überblick:

Telekom I: Kursmanipulationsaffäre des Jahres 2004. Nicht rechtskräftige Schuldsprüche gegen Ex-Vorstand Rudolf Fischer (3 Jahre Haft), Stefano Colombo (3,5 Jahre), Josef Trimmel (3 Jahre, davon zwei bedingt) und den Broker Johann Wanovits (5 Jahre). Rechtskräftiger Freispruch für Ex-Generaldirektor Heinz Sundt. Berufungsverfahren voraussichtlich im Herbst.

Telekom II: Untreue-Verdacht gegen Ex-Marketing-Chef der Telekom Austria, Stefan Tweraser, und drei Mitangeklagte. Sie sollen 585.600 Euro zu Unrecht via Scheinrechnungen erhalten haben. Prozesstermin noch offen.

Telekom III: Mutmaßlich illegale Parteispende in Richtung FPÖ-Werber Gernot Rumpold 2004. Fünf Angeklagte: Rumpold, Ex-FP-Bundesgeschäftsführer Arno Eccher und Ex-Finanzreferent Detlev Neudeck (alle Verdacht auf Beitrag zur Untreue) sowie Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer und Ex-Prokurist Michael G. (beide Verdacht auf Untreue). Urteil voraussichtlich am Freitag.

Telekom IV: Mutmaßlich illegale Parteispende für BZÖ-Wahlkampf 2006. Sechs Angeklagte wegen Verdacht auf Untreue bzw. Beitrag zur Untreue und teilweise falscher Zeugenaussage im Korruptions-Untersuchungsausschuss: Lobbyist Peter Hochegger, Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer, Ex-BZÖ-Abgeordneter Klaus Wittauer, Ex-Bundesgeschäftsfüher Arno Eccher, Werbeunternehmer Kurt S., Ex-Pressesprecher Christoph Pöchinger. Urteil frühestens im September. Geständige Werbeunternehmerin Tina H. bereits zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.

Telekom V: "Causa Schillerplatz" um zwei mutmaßlich zu billig verkaufte Etagen eines Wiener Innenstadtpalais mit sieben Angeklagten, darunter Ex-Telekom-Generaldirektor Heinz Sundt und Ex-Vorstand Stefano Colombo (beide Verdacht auf Untreue) sowie Ex-ÖBB-Chef Martin Huber und seine Frau Barbara (beide Verdacht auf Beitrag zur Untreue). Anklage noch nicht rechtskräftig.

Bereits abgeschlossen sind Ermittlungen u.a. gegen Ex-BZÖ-Justizministerin Karin Gastinger im Zusammenhang mit "Telekom IV" (hier ist demnächst mit einer Entscheidung über Anklage oder Verfahrenseinstellung zu rechnen). Ermittelt wird außerdem im Umfeld von ÖVP- und SPÖ-nahen Firmen wegen möglicher Scheingeschäfte mit der Telekom Austria sowie wegen skandalumwitterter Geschäfte der Telekom Austria in Osteuropa.

(Quelle: salzburg24)

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