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Tito-Witwe Jovanka in Belgrad beigesetzt

Veröffentlicht: 26. Oktober 2013 14:24 Uhr
In Belgrad ist am Samstag Jovanka Broz, die Witwe des ehemaligen jugoslawischen Staats- und Kommunistenchefs Josip Broz Tito, im "Blumenhaus" zu Grabe getragen worden. Mit der Beisetzung in der in Titos ehemaliger Residenz errichteten Grabstätte ging der letzte Wunsch der 89-Jährigen in Erfüllung.

Die schweigende Zeugin wichtiger Geheimnisse des Anfang der 1990er Jahre zerfallenen Jugoslawien, hatte nach dem Tod ihres Mannes im Mai 1980 in Isolation gelebt und war sogar unter Hausarrest gestanden. Die vergangenen zwei Monate hatte Jovanka Broz in einem Belgrader Krankenhaus verbracht, in dem sie vergangenen Sonntag verstarb.

Jovanka Broz sei Bestandteil einer Epoche gewesen, welche man äußerst schnell vergessen habe, stellte der sozialistische Premier Serbiens, Ivica Dacic, in seiner Trauerrede fest. Zum ersten Mal  bezeichnete er die Tito-Witwe als Opfer der politischen Intrigen und der Machtkämpfe um ihren Gatten. In seinem "Abschied von der Epoche Titos" verwies Dacic auch auf das Fernbleiben von Regierungsvertretern aus jenen Staaten, die einst zu Jugoslawien gehörten, vom Begräbnis.

Die Präsidentenwitwe wurde mit militärischen Ehren beigesetzt. Ihr Grab mit der schlichten Überschrift "Jovanka Broz - 1924-1203" befindet sich neben dem zentral gelegenen Grab ihres Mannes, eines gebürtigen Kroaten. An beiden Gräbern fehlt der "Rote Stern", einst Kennzeichen der kommunistischen Ära.  

Mehrere tausend Altkämpfer, aber auch "Titos Pioniere", Angehörige  jener Generation, die in Jugoslawien aufgewachsen war, drängten sich bereits zwei Stunden vor dem offiziellen Begräbnistermin vor dem Tor zur Parkanlage, in der sich das inzwischen zum Revolutionsmuseum gehörende Mausoleum Titos befindet.

Tito hatte Jovanka 1951 oder 1952 geheiratet, 1977 kam es zur nie offiziell bestätigten Trennung. Wenige Wochen nach dem Tod ihres Mannes im Mai 1980 wurde Jovanka mitten in der Nacht aus der Präsidentenresidenz rausgeschmissen und musste in ein anderes, vom Staat zur Verfügung gestelltes Haus übersiedeln. Seitdem lebte die aus der kroatischen Lika stammenden Serbin in ärmlichen Verhältnissen.

(Quelle: salzburg24)

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