Der rund 200 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Ort ist strategisch bedeutend. Dort steht auch ein Kraftwerk, von dem aus Bagdad mit Strom versorgt wird. Laut dem Nachrichtenportal "Al-Sumaria" schickte die irakische Armee Verstärkungen in die Stadt. Berichtet wurde auch von schweren Kämpfen der irakischen Armee mit ISIS-Kämpfern nördlich von Bagdad, unter anderem bei der Stadt Baquba sowie in der Region um die Stadt Samarra.
Das irakische Militär bekommt im Kampf gegen die sunnitischen ISIS-Milizen offenbar auch Hilfe von der syrischen Armee. Arabische Medien berichteten am Dienstag, syrische Kampfflugzeuge hätten den Ort Al-Kaim im syrisch-irakischen Grenzgebiet bombardiert. Dabei seien mindestens 18 Menschen getötet und mehr als 90 verletzt worden. ISIS-Milizen hatten Al-Kaim am Wochenende laut Medienberichten eingenommen.
Extremisten der sunnitischen Organisation ISIS (Islamischer Staat im Irak und Großsysrien) und mit ihnen verbündete Jihadisten haben seit dem Beginn ihrer Offensive im Norden des Irak am 9. Juni mehrere große Städte unter ihre Kontrolle gebracht. Hunderttausende Iraker flohen vor den Kämpfen. Ziel von ISIS ist die Gründung eines grenzübergreifenden islamischen Staats in der Region.
Die iranische Exilopposition (Nationaler Widerstandsrat des Iran-NWRI) behauptet unterdessen, aus "informierten Kreisen" ihres Netzwerks im Iran zu wissen, dass Teile der Al-Quds-Eliteeinheiten der iranischen Armee im Irak die Armeeführung im Kampf gegen die sunnitischen Extremisten der ISIS übernommen haben.
Demnach soll sich der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki mit der Bitte um Hilfe an die schiitischen Glaubensbrüder im Nachbarland gewendet haben, um sein politisches Überleben zu sichern. Der Geistliche Oberste Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei soll infolge des Gesuchs angeordnet haben, der irakischen Führung Beistand zu leisten.
Im Detail beauftragte Khamenei laut der Exilopposition einen der wichtigsten Kommandanten der Revolutionsgarden, Qassem Soleimani, mit 200 Spezialkräften in Bagdad auszuhelfen. Bereits seit letzter Woche soll sich Soleimani im Irak befinden und die Armee kontrollieren. Sein Hauptquartier habe er am Flughafen von Bagdad aufgeschlagen. Soleimanis Stabschef ist dem Bericht zufolge Abu-Mehdi Mohandes, den der NWRI als "notorischen Terroristen, der an den Anschlägen auf die US-Botschaft in Kuwait beteiligt war", bezeichnet.
Die Angaben der iranischen Exilopposition können nicht verifiziert werden, allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass der Iran wie auch schon in Syrien die Regierungstruppen gegen die sunnitischen Extremisten unterstützt. Die iranische Regierung selbst dementiert hingegen offiziell, Truppen in den Irak entsandt zu haben. Allerdings sagte man dem Nachbarland "jede Hilfe zum Schutz der Heiligen Stätten in Najaf, Kerbala und Samarra zu.
(Quelle: salzburg24)