Ein Selbstmordattentäter sprengte sich am Freitag in der Nähe der Stadt Al-Tur auf der Sinai-Halbinsel vor einem Bus in die Luft. Die Explosion verletzte nach Angaben aus Sicherheitskreisen fünf Mitarbeiter der ägyptischen Firma. Zwei weitere Selbstmordattentäter zündeten den Angaben zufolge zur gleichen Zeit ihre Sprengstoffgürtel an einer etwa 30 Kilometer entfernten Straßensperre von Polizei und Armee. Zusammen mit ihnen starb ein Soldat. Sechs Soldaten erlitten Verletzungen.
Beide Anschläge wurden in der Umgebung der Stadt Al-Tur verübt, der Hauptstadt der Provinz Süd-Sinai. Al-Tur gehört nicht zu den Badeorten, in denen viele ausländische Touristen Urlaub machen.
Wenige Stunden später detonierte im Kairoer Stadtteil Heliopolis ein Sprengsatz vor einem Posten der Verkehrspolizei. Nach Angaben des Innenministeriums starb ein Polizist. Das staatliche Fernsehen hatte zuvor von zwei getöteten Polizisten gesprochen.
In Kairo, Al-Fajum und Alexandria demonstrierten nach dem Freitagsgebet Anhänger der Muslimbruderschaft gegen die Entmachtung ihrer Regierung durch die Armee vor zehn Monaten. Während einer Protestaktion der ägyptischen Muslimbrüder in der Stadt Alexandria wurden zwei Demonstranten getötet. Erst hätten Anrainer den Demonstrationszug angegriffen, dann habe die Polizei die Kundgebung mit Gewalt beendet, meldete die Website "youm7" unter Berufung auf die Polizeidirektion. Drei weitere Demonstranten hätten Verletzungen erlitten. Gegen protestierende Studenten der Islamischen Al-Azhar-Universität in Kairo setzte die Polizei Tränengas ein.
Seit dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi durch das Militär im vergangenen Juli kommt es fast jede Woche nach dem Freitagsgebet zu Protestkundgebungen seiner Anhänger. Die Zahl der Sprengstoffanschläge und Attacken auf Angehörige der Sicherheitskräfte hat in Ägypten seit dem Machtwechsel stark zugenommen. Die Muslimbruderschaft, deren Führungsriege nach dem Sturz von Mursi inhaftiert worden war, hat sich von dem Terror distanziert. Zu einigen Anschlägen hat sich die Terrorgruppe Ansar Beit al-Makdis bekannt.
(Quelle: salzburg24)