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Tränengas gegen Regierungsgegner in Bangkok

Veröffentlicht: 09. Mai 2014 14:51 Uhr
Mit Tränengas und Wasserwerfern hat die thailändische Polizei am Freitag in Bangkok ein Regierungsgebäude gegen den Ansturm Tausender Regierungsgegner verteidigt. Die Demonstranten wollten die Einsatzzentrale der Behörden stürmen. Bei den Zusammenstößen wurden nach Angaben des medizinischen Dienstes der Hauptstadt mindestens sechs Menschen verletzt.

Mit ihrem Markenzeichen, den Trillerpfeifen, und lauten Parolen zogen die Regierungsgegner unter Anführer Suthep Thaugsuban Freitagfrüh zum Regierungssitz. Sie skandierten Parolen gegen die Regierung.

Am Mittwoch hatte das höchste Gericht Regierungschefin Yingluck Shinawatra wegen Verfassungsbruchs des Amts enthoben. Außerdem erhob die Antikorruptionsbehörde Anklage wegen eines umstrittenen Subventionsprogramms für Reisbauern. Suthep verlangt aber mehr: das Ende des gesamten Kabinetts und die Einsetzung einer ungewählten Übergangsregierung.

Er hatte seine Anhänger zum "alles entscheidenden Kampf" aufgerufen. "Wenn das Regime in drei Tagen nicht weg vom Fenster ist, werden wir tun, was nötig ist", sagt Suthep drohend. Er wollte über Nacht am Regierungssitz ausharren. "Wenn ihr Kabinettsmitglieder findet, bringt sie mir: ich warte am Regierungssitz auf sie." Seine Anhänger belagerten nach seiner Anordnung mehrere Fernsehsender. Sie sollten Druck machen, damit die Sender keine Informationen der Regierung mehr verbreiten und stattdessen eine angekündigte Rede Sutheps übertragen.

Für Samstag kündigten auch Regierungsbefürworter eine Kundgebung am Stadtrand an. Die Polizei will mit mehr als 15.000 Beamten verhindern, dass die rivalisierenden Lager aufeinanderstoßen.

Die Sicherheitskräfte warnten unterdessen vor möglichen gewalttätigen Angriffen auf die Camps der Regierungsgegner in der Nacht. Eine "dritte Kraft" könnte die Demonstranten attackieren, sagte ein Sprecher der Sicherheitsbehörden. In den vergangenen sechs Monaten waren bei Granatenangriffen und Schusswechseln mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen.

Suthep, bis November stellvertretender Oppositionschef im Parlament, wirft Yingluck und ihrem Familienclan Korruption und Misswirtschaft vor. Das Shinawatra-Lager hat alle Wahlen seit 2001 gewonnen. Die Fäden hält Yinglucks älterer Bruder Thaksin in der Hand. Er war Regierungschef, bis das Militär ihn 2006 stürzte. Er floh vor einer Verurteilung zu zwei Jahren Haft wegen Amtsmissbrauchs ins Exil. Nach Sutheps Vorstellung soll eine Übergangsregierung mit neuen Gesetzen dafür sorgen, dass Thaksin nie wieder politischen Einfluss bekommt.

(Quelle: salzburg24)

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