Schon in den vergangenen Wochen waren einige mit den Korruptionsermittlungen befasste Staatsanwälte versetzt worden. Die Istanbuler Staatsanwälte hatten Mitte Dezember Korruptionsvorwürfe gegen die Regierung von Ministerpräsident Erdogan publik gemacht. Erdogan sieht in den Vorwürfen den Versuch von Anhängern des islamischen Predigers Fethullah Gülen, seine Regierung zu stürzen. Der Ministerpräsident hat in den vergangenen Wochen mehrere Tausend Polizisten und Juristen versetzen lassen. Kritiker befürchten, dass damit die Korruptionsermittlungen gestoppt werden sollen. Gülen soll besonders in Polizei und Justiz viele Anhänger haben.
Die türkische Regierung geht zudem weiter massiv gegen mutmaßliche Gegner in der Polizei vor. Wie die Zeitungen "Milliyet" und "Hürriyet" am Donnerstag berichteten, wurden allein in der Hauptstadt Ankara nochmals rund 500 Polizisten entlassen oder versetzt. Im westlichen Izmir setzten die Behörden demnach 274 Beamte von ihren bisherigen Posten ab.
Betroffen waren einfache Polizisten ebenso wie ranghohe Dienstgrade. Einer Zählung der türkischen Medien zufolge wurden rund 6.000 Polizisten ihrer Posten enthoben, seitdem die Justiz Mitte Dezember Korruptionsvorwürfe gegen Angehörige von Ministern der Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan erhoben hatte. Allein in Ankara waren demnach 2.000 Beamte betroffen. In der Affäre geht es unter anderem um die Bestechung von Politikern, illegale Goldgeschäfte mit dem Iran und illegale Baugenehmigungen.
(Quelle: salzburg24)