Französische und malische Soldaten hatten in den vergangenen Monaten islamistische Extremisten vertrieben, die zuvor nach einem Putsch in Bamako den Norden des westafrikanischen Krisenstaats unter ihrer Kontrolle gehalten hatten und auf die Hauptstadt vorgerückt waren. Vor einer Woche schloss die malische Regierung dann ein Abkommen mit den Tuareg-Rebellen im Land, das den reibungsfreien Ablauf der Präsidentenwahl am 28. Juli ermöglichen soll. Der Aufstand nach dem Putsch ging eigentlich von Tuareg-Rebellen aus, die aber wenig später von den besser bewaffneten und besser finanzierten Islamisten und Al-Kaida-Kämpfern verdrängt wurden.
Derweil stellte die EU-Kommission am Dienstag 90 Millionen Euro als erste Tranche eines Hilfspakets für Mali zur Verfügung, um den staatlichen Wiederaufbau und demokratischen Übergangsprozess zu erleichtern. Insgesamt sollen 523 Millionen Euro aus Brüssel nach Bamako fließen.
Die Vereinten Nationen forderten eine internationale Untersuchungskommission für Mali. "Jeder Menschenrechtsverletzung muss nachgegangen werden, jedes Kriegsverbrechen muss verfolgt werden", sagte der UNO-Sondergesandte Bert Koenders am Dienstag im Weltsicherheitsrat in New York per Videokonferenz aus Bamako zugeschaltet.
Der für die Blauhelm-Einsätze verantwortliche Untergeneralsekretär Herve Ladsous sagte, vorerst würden im Rahmen von MINUSMA nur gut 6.000 Soldaten vor allem aus afrikanischen Ländern eingesetzt. "MINUSMA wird die Hauptrolle spielen bei der Stabilisierung Malis und dem Schutz der Menschen in dem Land", sagte der Franzose. Die UNO-Soldaten sollen zusammen mit malischen Sicherheitskräften patrouillieren und sie ausbilden.
(Quelle: salzburg24)