Detroit ist die bisher größte Stadt in der US-Geschichte, die Bankrott anmeldet. Die Stadt, einst Zentrum der US-Autoindustrie, ächzt unter einem Schuldenberg von 18,5 Milliarden Dollar (14,13 Mrd. Euro). Im Juni wurden die Zahlungen an einige Gläubiger eingestellt. Snyders Angaben zufolge kann die Stadt die Steuern aus rechtlichen Gründen nicht weiter erhöhen. Ohnehin könnten die Bürger nicht noch höhere Abgaben schultern, erklärte der Gouverneur.
Der Niedergang der Metropole vollzog sich über Jahrzehnte. Autobauer General Motors, Ford und Chrysler verhalfen der Stadt zur Blüte. 1950 hatte die einst fünftgrößte Stadt noch 1,8 Millionen Einwohner, heute leben dort knapp 700.000 Menschen, davon ein Drittel in Armut. Die Autoindustrie verlagerte ihre Standorte, viele Fabriken schlossen, die Arbeitslosigkeit schoss ebenso in die Höhe wie die Kriminalität. Zugleich wurden die öffentlichen Ausgaben immer weiter gekürzt, was wiederum weitere Bürger dazu brachte, die Stadt zu verlassen. Snyder bezeichnete den Verfall der Stadt als "60 Jahre andauernden Niedergang".
Heute stehen in Detroit 78.000 Gebäude leer, 40 Prozent der Straßenlaternen sind außer Betrieb. Weil das Geld für Reparaturen fehlt, fährt nur ein Drittel der Rettungswagen. Wie Snyder in seinem Schreiben erklärte, müssen die Bürger in Detroit nach einem Notruf durchschnittlich 58 Minuten auf die Polizei warten - landesweit liegt der Durchschnitt bei elf Minuten. Zugleich ist die Mordrate auf dem höchsten Stand seit knapp 40 Jahren. Es wird erwartet, dass andere Städte in den USA die Folgen der Konkursanmeldung zu spüren bekommen.
(Quelle: salzburg24)