Snowden floh mit geheimen NSA-Dokumenten von Hawaii nach Hongkong und übergab sie den Medien. Er wolle mit dem Geheimnisverrat die ausufernde Überwachung öffentlich machen, sagte Snowden dem britischen "Guardian". Er suche nun "Asyl bei jedem Land, das an Redefreiheit glaubt und dagegen eintritt, die weltweite Privatsphäre zu opfern", erklärte Snowden der "Washington Post".
In Washington wurden erste Rufe nach einer Auslieferung Snowdens laut. Der Republikaner Peter King, Mitglied im Geheimdienstausschuss des Abgeordnetenhauses, forderte, erste Schritte für eine Überstellung in die USA einzuleiten. Er rief außerdem zu einer "Strafverfolgung mit der vollen Härte des Gesetzes" auf, sollten die anlaufenden Ermittlungen Snowden als Informanten bestätigen.
Snowden war nach eigenen Angaben die vergangenen vier Jahre als Mitarbeiter externer Unternehmen bei der NSA tätig. Nach den von ihm enthüllten Dokumenten sammelt der US-Geheimdienst in großem Stil Daten bei Internet-Diensten wie Google, Facebook, Microsoft, Apple und Yahoo. Das Programm trägt demnach den Codenamen "PRISM".
"Ich will nicht in einer Welt leben, in der alles was ich mache und sage aufgenommen wird", sagte Snowden dem "Guardian". Er zeichnete eine noch größere Dimension der Datensammlung als die von ihm enthüllten Dokumente andeuten.
Die EU-Kommission zeigte sich über die möglichen Konsequenzen der massiven US-Internetüberwachung beunruhigt. Die Kommission werde versuchen, mehr Informationen und Details über die Überwachung zu bekommen, sagte eine Sprecherin von EU-Justizkommissarin Reding am Montag in Brüssel.
(Quelle: salzburg24)