Die Vorgaben sollen für Neubauten von Gas- und Kohlekraftwerken gelten. Die Regelung sieht vor, dass der CO2-Ausstoß künftig maximal 453 Kilogramm pro Megawattstunde bei größeren Gaskraftwerken und 499 Kilogramm bei kleineren Gaskraftwerken betragen darf. Für Kohlekraftwerke soll eine Grenze von 499 Kilogramm CO2 pro Megawattstunde gelten. Eine Megawattstunde entspricht ungefähr der Energie, die 330 Einfamilienhäuser in den USA jede Stunde verbrauchen.
Die neuen Standards stellen die Industrie vor eine große Herausforderung: Selbst die modernsten Kohlekraftwerke verschmutzen die Luft derzeit noch mit etwa 800 Kilogramm Kohlendioxid pro Megawattstunde. Kohle- und Gaskraftwerke machen zusammen rund ein Drittel aller CO2-Emissionen der USA aus.
Vor einem endgültigen Beschluss stellt die EPA (Environmental Protection Agency) das Vorhaben noch 60 Tage lang zur öffentlichen Diskussion. "Diese Standards werden die Innovation auslösen, die wir brauchen, um die nächste Generation von Kraftwerken zu bauen", erklärte EPA-Chefin Gina McCarthy. Ziel sei eine "nachhaltigere, saubere Energiewirtschaft". Die US-Handelskammer kritisierte, dass die Grenzwerte de facto zu einem Baustopp für neue Kohlekraftwerke führen würden.
Obama hatte Ende Juni im Kampf gegen den Klimawandel eine Reihe von Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen angekündigt. Obama gab als Ziel aus, die Kohlendioxid-Verschmutzung bis zum Jahr 2030 um drei Milliarden Tonnen zu verringern. Das entspricht gut der Hälfte des jährlichen CO2-Ausstoßes des US-Energiesektors. Um die Blockade von Klimawandel-Skeptikern im US-Kongress zu umgehen, will Obama seine Pläne mit Verordnungen durchsetzen.
(Quelle: salzburg24)