Mehr als die Hälfte wünschen mehr Gehwege und fast jeder zweite will weniger Umwege und mehr Abkürzungen für Fußgängerinnen und Fußgänger. Drei Viertel der Fußgänger wurden bereits durch telefonierende Autofahrer gefährdet und zwei Drittel sehen zu hohes Tempo des Autoverkehrs als Problem. Der VCÖ fordert eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung.
30 Prozent der Salzburger unzufrieden
"Alltagswege, etwa in die Arbeit oder zum Einkaufen, zu Fuß zurückzulegen, ist eine ideale Möglichkeit, um die gesunde Bewegung in den Alltag einzubauen. Die Bedingungen zum Gehen werden in den Salzburger Gemeinden und Städten besser, aber es gibt noch einiges zu tun", fasst VCÖ-Expertin Bettina Urbanek die VCÖ-Fußgängerumfrage zusammen. 70 Prozent der Salzburger Fußgängerinnen und Fußgänger sind mit den Bedingungen in ihrem Wohnort im Großen und Ganzen zufrieden, 30 Prozent sind aber unzufrieden. 28 Prozent sagen, die Bedingungen für Fußgänger haben sich im Wohnort verbessert, 16 Prozent erleben Verschlechterungen, für mehr als die Hälfte hat sich Situation nicht verändert.
VCÖ: Mangel an Gehwegen beklagt
Mehr als die Hälfte beklagen einen Mangel an Gehwegen. "Zu schmale oder fehlende Gehwege sind vielerorts ein Problem. Sowohl in den Gemeinden als auch außerhalb. Oft fehlt es entlang von Freilandstraßen an Gehwegen. Selbst Siedlungen sind häufig nicht mit den nächstgelegenen Ortszentren Gehwegen verbunden. Die Folge: Kurze Strecken werden mit dem Auto gefahren", stellt VCÖ-Expertin Urbanek fest. Oft müssen Fußgänger auch Umwege gehen. Fast jeder zweite Fußgänger wünscht mehr Abkürzungen.
Telefonierende Autofahrer als Gefahr
Ein wachsendes Problem sind für Fußgängerinnen und Fußgänger telefonierende Autofahrer. Bereits 78 Prozent wurden in der Vergangenheit durch telefonierende Autofahrer in eine gefährliche Situation gebracht. Der VCÖ weist darauf hin, dass Salzburgs Exekutive im Vorjahr immerhin 8.133 Strafen wegen Handy-Telefonieren am Steuer ausgestellt hat. "Leider fehlt nach wie vor das Bewusstsein, dass Handy-Telefonieren beim Autolenken kein Kavaliersdelikt ist. Wer mit dem Handy telefoniert, reagiert so schlecht und langsam wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille", macht VCÖ-Expertin Urbanek aufmerksam.
42 Prozent möchten mehr zu Fuß gehen als im Vorjahr
Der VCÖ hat auch die Motive erhoben, warum Alltagswege zu Fuß zurückgelegt werden. Als Hauptmotive wurden von jeweils zwei Drittel genannt, Gehen ist gesund und die gute Erreichbarkeit wichtiger Ziele, wie Einkaufsmöglichkeiten, Arbeitsplatz oder Kindergarten. Der VCÖ weist darauf hin, dass die Stärkung der Nahversorgung und die Belebung der Ortszentren sehr wichtige Maßnahmen sind, damit wieder mehr zu Fuß gegangen wird. Weiteres Ergebnis der VCÖ-Umfrage: 42 Prozent möchten heuer mehr zu Fuß gehen als im Vorjahr.
(Quelle: salzburg24)