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Vereinte Nationen schlagen Alarm wegen Syrien

Brahimi: Gespräche "gewissermaßen gescheitert"
Veröffentlicht: 02. Februar 2014 14:06 Uhr
Die Vereinten Nationen haben ein dramatisches Bild der Lage in Syrien gezeichnet und die Weltgemeinschaft aufgefordert, nicht wegzuschauen. "Die Lage in Syrien ist schlimm, und sie wird schlimmer", sagte UNO-Vermittler Lakhdar Brahimi auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Er sprach von Städten, die zerstört seien wie Berlin am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945.

UNO-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres sagte: "Ich habe keinen Zweifel, dass der Syrien-Konflikt die schlimmste humanitäre Krise mindestens seit dem Völkermord in Ruanda ist." Im syrischen Bürgerkrieg sind in den vergangenen drei Jahren mehr als 130.000 Menschen getötet worden. Die Zahl der Flüchtlinge wird von der UNO auf rund neun Millionen geschätzt - 2,4 Millionen außerhalb und 6,5 Millionen innerhalb des Landes. Syrien hat 22 Millionen Einwohner.

Helikopter der Regierungstruppen bombardierten am Samstag in der nordsyrischen Metropole Aleppo Wohngebiete und töteten laut Aktivisten mindestens 90 Menschen. Die meisten Opfer seien Zivilisten gewesen, unter ihnen 13 Kinder, berichteten die Syrischen Menschenrechtsbeobachter in London. Die Hubschrauber warfen sogenannte Fassbomben ab. Die mit Sprengstoff und Nägeln gefüllten Eisenfässer entfalten bei der Detonation eine besonders zerstörerische Wirkung.

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu forderte am Sonntag in München, mit einer UN-Resolution humanitäre Hilfe für ganz Syrien zu ermöglichen. "Wenn die Aufgabe der UNO die Gewährleistung von internationaler Sicherheit, Stabilität und Frieden ist, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, es zu tun", sagte er. "Wir sollten dieses Treffen nicht in diesen Räumen, sondern in Flüchtlingscamps abhalten."

Brahimi kam direkt aus Genf nach München, wo die Bürgerkriegsparteien eine Woche lang ergebnislos verhandelt hatten. Der UNO-Vermittler zeigte sich tief enttäuscht über den Gesprächsverlauf. "Wir haben nichts erreicht", sagte er. Er habe zumindest in humanitären Fragen auf Fortschritte gehofft, doch selbst die habe es nicht gegeben. "Wir sind in gewisser Weise gescheitert", gestand Brahimi ein. Er hoffe nun auf eine Fortsetzung der Gespräche am 10. Februar, was aber nicht sicher sei.

(Quelle: salzburg24)

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