Der Widerstand von ausländischer Geldgeberseite ist laut Verhandlungsteilnehmern am Abend aufgegeben worden. Der französische Kreditversicherer Coface soll sich dem Druck der übrigen Gläubiger gebeugt haben und nun ebenfalls bereit sein, auf 30 Prozent seiner Forderungen zu verzichten, berichteten die Salzburger Nachrichten (SN) auf ihrem Online-Portal. Damit wäre die für eine Umsetzung des Restrukturierungsplans notwendige Zustimmung von 95 Prozent der Gläubiger in greifbare Nähe gerückt. Auch die spanische Bankia hat offenbar teilweise eingelenkt und Bereitschaft signalisiert, den Verzicht zu annähernd der Hälfte mitzutragen. Die übrigen Banken haben sich dem Bericht zufolge bereit erklärt, den damit noch abzudeckenden Betrag von einigen Millionen Euro zu übernehmen.
Finanzministerium lenkt bei Alpine nicht ein
Kein Einlenken gab es laut APA-Informationen weiterhin seitens des Finanzministeriums. Konkret geht es um Haftungen des Bundes über 150 Millionen Euro. Das Ministerium lehnt demnach einen Verzicht auf 30 Prozent der Forderungen ab und beruft sich dabei auf ein Gutachten der Finanzprokuratur, wonach ein Verzicht nur im Insolvenzfall zulässig sei. "Zu verstehen ist diese Haltung nicht, denn kommt es zur Insolvenz, wird die gesamte Haftung über 150 Millionen Euro fällig", so ein Verhandlungsteilnehmer.
Verlängerung des Stillhalteabkommens
Laut SN wurde als Ausweg die Möglichkeit geprüft, den auf den Bund entfallenden Betrag (Haftungsverzicht in Höhe von 45 Mio. Euro) zu stunden. Die Banken würden diesen Teil der Haftung übernehmen, der Bund würde nur mehr im Fall der Insolvenz zur Kasse gebeten, dann aber in voller Höhe. Auch für diese Lösung gab es aber offenbar kein grünes Licht der Republik.
Ob es noch am Donnerstag zu einer Lösung kommt, schien indes fraglich. Eine Verlängerung des Stillhalteabkommens um mehrere Tage stand im Raum.
(APA)
(Quelle: salzburg24)