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Verlustreiche Gefechte in der Ostukraine

Die ukrainische Armee setzt ihren Einsatz fort
Veröffentlicht: 04. Juli 2014 15:14 Uhr
Parallel zum Ringen um eine Waffenruhe hat es bei schweren Gefechten in der Ostukraine nach Angaben der Regierung erneut viele Tote gegeben. Durch Luftschläge und Artilleriefeuer seien sechs Stellungen prorussischer Separatisten zerstört worden, teilte ein Sprecher des "Anti-Terror-Einsatzes" am Freitag in Kiew mit. Mindestens 150 Aufständische und zwei Soldaten seien dabei getötet worden.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande drängten unterdessen den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko bei einem Telefongespräch am Freitagvormittag auf die rasche Umsetzung der Berliner Vereinbarung zu einem baldigen Waffenstillstand. Die Ukraine hatte sich in Vierergesprächen mit Russland, Deutschland und Frankreich zuletzt für Friedensverhandlungen ausgesprochen. Die Seiten hatten am Dienstag in Berlin einen neuen Versuch vereinbart, eine Waffenruhe auszuhandeln.

Die Gespräche sollten am Samstag stattfinden, hieß es am Freitag auf der Internet-Seite des ukrainischen Präsidialamtes. Dies habe Präsident Petro Poroschenko in einem Telefonat der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton mitgeteilt. Jetzt werde auf eine Antwort der Mitglieder der sogenannten Kontaktgruppe gewartet.

In Kiew sprach der ukrainische Vizeregierungschef Wladimir Groisman von "intensiven Gespräche" über eine mögliche Feuerpause. Die Führung in Kiew bereite derzeit einen Fluchtkorridor für Zivilisten in der Ostukraine vor, der ab diesem Montag bereit sei. Internationale Verbände hätten die Organisation übernommen, sagte Groisman. Poroschenko hatte mehrfach solche Korridore angekündigt. Die Pläne wurden aber bisher nicht umgesetzt.

Der Staatschef lässt seit Ende der am Montagabend nicht erneut verlängerten Feuerpause wieder Städte in den Regionen Luhansk und Donezk bombardieren. Dort kämpfen militante prorussische Kräfte um die Unabhängigkeit der nicht anerkannten "Volksrepubliken Donezk und Luhansk". Die Aufständischen hoffen weiter auf militärische Hilfe von Russlands Präsident Wladimir Putin und einen Einmarsch russischer Truppen. Der Separatistenanführer Igor Girkin alias "Strelkow" sagte, der "Widerstand der Volkswehr" reiche noch maximal zwei Wochen.

Die Führung in Kiew warf Moskau erneut vor, Nachschub für die Aufständischen über die ukrainische Grenze nicht zu verhindern. Allein im Gebiet Luhansk würden die militanten Gruppen mittlerweile über mindestens 20 Panzer und mehr als 120 Panzerfahrzeuge verfügen, sagte Juri Stez von der Nationalgarde in Kiew.

Sicherheitsratschef Andrej Parubij forderte Russland erneut auf, Truppen von der gemeinsamen Grenze abzuziehen. Moskau habe weiterhin 40.000 Soldaten als "Drohpotenzial" in dem Gebiet stationiert. Er sprach zudem von "militärischen Erfolgen" in der Ostukraine. Rund drei Monate nach Beginn des "Anti-Terror-Einsatzes" kontrolliere die Armee derzeit 23 von 36 umkämpften Bezirken, behauptete Parubij.

Der russische Vizeregierungschef Dmitri Rogosin warf dem Westen die Versorgung der Ukraine mit Waffen vor. Es gehe vor allem um früheres sowjetisches Kriegsgerät, das in Arsenalen osteuropäischer NATO-Mitglieder lagere, sagte Rogosin. Es sei ganz typisch für die NATO, dass sie stets Öl ins Feuer gieße, kritisierte er. Das Bündnis hatte mehrfach Waffenlieferungen für die Ukraine ausgeschlossen. Sehr wohl aber könnten einzelne Mitgliedstaaten Militärhilfe leisten.

(Quelle: salzburg24)

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