Veröffentlicht: 28. Dezember 2011 11:14 Uhr
Der börsenotierte oberösterreichische Stahlriese voestalpine soll neben dem deutschen Schienenkartell an einer weiteren Marktabsprache über sogenannten "kopfgehärtete Schienen", also Schienen für extreme Belastungen, beteiligt gewesen sein, berichtete das deutsche Handelsblatt (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Branchenkreise. voestalpine habe eine Sonderabsprache mit Stahlberg Roensch getroffen, die bis ins heurige Jahr lief, so die Zeitung. Zu diesen Vorwürfen wollte sich voestalpine nicht äußern. Der Stahlkonzern gebe "zu Gerüchten in einem laufenden Verfahren keinen Kommentar ab", teilte die voestalpine auf APA-Anfrage am Mittwoch mit.
Kenntnis über Sonderabsprache offengelegt
Sowohl Vossloh als auch voestalpine sollen ihre Kenntnis über die Sonderabsprache den Behörden offengelegt haben, berichteten Kreise der Zeitung. Dieses Kartell sei vom deutschen Kartellamt in die Ermittlungen einbezogen haben, hieß es.Preise und Mengen seit 1998 abgesprochen
voestalpine hatte zusammen mit Thyssen-Krupp und zahlreichen anderen Firmen seit mindestens 1998 Preise und Mengen auf dem deutschen Schienenmarkt abgesprochen, ergaben Ermittlungen. Geschädigt worden sei vor allem die Deutsche Bahn (DB), auf die mehr als 80 Prozent des deutschen Schienenbedarfs entfallen. Die voestalpine hatte sich den deutschen Wettbewerbshütern als Kronzeuge angedient und hofft so, um eine Kartellstrafe herum zu kommen. Der Kronzeugen-Status soll deutschen Medienberichten zufolge aber wackeln. (APA)(Quelle: salzburg24)