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Winterdiesel im ÖAMTC-Test

So sieht ein eingefrorener Dieselfilter aus; Foto: ÖAMTC
Veröffentlicht: 11. Februar 2013 11:09 Uhr
Salzburgs Dieselfahrer blicken jetzt mit Sorge auf das Thermometer. Bei Temperaturen von bis zu minus 21°C in der vergangenen Nacht meldet der Pannendienst des ÖAMTC die ersten Probleme mit Dieselmotoren. Vor allem im Pinzgau blieben mehrere Autos trotz Winterdiesel im Tank mit verlegten Kraftstoffleitungen liegen.

Das einzige genormte Kriterium für die Kältetauglichkeit von Dieselkraftstoffen ist der CFPP-Wert (Cold Filter Pluging Point). Bei Winterdiesel muss dieser Wert bei mindestens minus 20°C liegen. Einige Tankstellen (OMV, Genol, Shell, BP) bieten zusätzlich zum Winterdiesel einen teureren Spezialkraftstoff mit extremer Wintertauglichkeit an.

Winterdiesel besteht Test

Auch heuer zog der ÖAMTC an mehreren Salzburger Tankstellen Proben, um die die Kältetauglichkeit des Winterdiesels zu testen. Das Institut für Mineralölprodukte und Umweltanalytik stellte fest, dass alle Proben den erforderlichen Mindeststandard von minus 20°C erreichen. Die CFPP-Werte  liegen zwischen minus 21°C (FE-Trading Hofer) und minus 29°C (Turmöl). Die Premium-Winterdiesel weisen eine Kältetauglichkeit zwischen minus 27°C (Shell V-power) und minus 40°C (Genol Winter Protect).

Cloud Point lässt Paraffin ausflocken

Der ÖAMTC gibt trotzdem keine Entwarnung: „Auch mit Winterdiesel im Tank können Autos liegen bleiben“, erklärt ÖAMTC-Chef Erich Lobensommer. Ganz wesentlich für die Fließeigenschaft des Kraftstoffes gilt nämlich als weiteres Kältekriterium, der „Cloud Point“. Dieser Wert liegt beim normalen Winterdiesel zwischen minus 6°C und minus 11°C. Bereits bei diesen Temperaturen beginnt der Dieselbestandteil Paraffin, „Kristalle“ zu bilden, die zu Verstopfungen im Kraftstoffsystem und damit zu Startschwierigkeiten führen können. Gefährdet sind vor allem Autos, die bei Temperaturen unter minus 6° über einen längeren Zeitraum ungeschützt im Freien stehen.

ÖAMTC fordert technische Lösungen

Letztlich bleibt den Autofahrern nichts anderes übrig, als bei starkem Dauerfrost den wesentlich teureren Premium-Winterdiesel (mit niedrigerem Cloud Point) zu tanken. Das schlägt sich auf die Tankrechnung nieder, denn ein Liter Spezial-Winterdiesel kostet rund 20 Cent mehr als herkömmlicher Winterdiesel. Der ÖAMTC kritisiert diese zusätzliche Belastung der Autofahrer im alpinen Raum und fordert von den Automobilherstellern technische Lösungen: "Es spielt eine große Rolle, wo der Filter im Fahrzeug eingebaut ist und wie rasch die Filterheizung wirkt. Je exponierter die Lage und je schwächer die Beheizung, desto wahrscheinlicher sind Probleme bei großer Kälte. Filter- Vorwärmesysteme oder Adaptierungen im Kraftstoffsystem sind technisch und kostenmäßig leicht umzusetzen und ersparen den Konsumenten Geld und Ärger“, so ÖAMTC-Chef Erich Lobensommer.  

(Quelle: salzburg24)

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