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ZAMG misst erstmals österreichweit Geoeffektivität von Sonnenstürmen

Schüler des BG Tamsweg bei den ersten Test-Messungen mit dem Magnetometer. Damit wird die Gesamtfeldstärke des Erdmagnetfeldes gemessen.
Veröffentlicht: 14. Juni 2013 12:31 Uhr
Schüler aus Tamsweg (Lungau), Innsbruck (T) und Graz (Stmk.) messen und analysieren im Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) das Magnetfeld der Erde und die Auswirkungen von Sonnenstürmen.
Lilli Zeilinger

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wird in den Jahren 2013/14 österreichweit die Geoeffektivität von Sonnenstürmen messen, also wie effektiv die magnetischen Kräfte auf die Erde wirken. Dies erklärten Vertreter der ZAMG am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck. Durch die regionale Verteilung der Messstationen in Innsbruck, Graz und Tamsweg sei dies erstmals möglich.

Sonne 2013/14 besonders aktiv

"Wir befinden uns derzeit in einem solaren Maximum. Dies bedeutet, dass die Sonne in diesem und im nächsten Jahr besonders aktiv sein wird", erläuterte Barbara Leichter von der Fachabteilung Geomagnetik/Gravimetrie der ZAMG. In Zusammenarbeit mit drei Schulen sollen daher in den nächsten beiden Jahren die Änderungen des Magnetfelds in Österreich beobachtet werden.

Sonnenstürme nicht unterschätzen

"Sonnenstürme können Störungen im Funkverkehr und Beeinflussungen von Navigationssystemen verursachen", meinte Leichter. Starke magnetische Stürmen könnten sogar elektrische Ströme in Überlandleitungen und anderen Netzwerken induzieren und diese beschädigen. "1989 verursachten Sonnenstürme beispielsweise einen Stromausfall in Kanada", berichtete die Vertreterin der ZAMG.

Frühwarnsystem wird entwickelt

Durch solare Stürme werde das Magnetfeld der Erde beeinflusst. "Auch normale Kompasse können bei einem Sonnensturm verrücktspielen, deshalb kann es passieren, dass Pol-Flüge abgesagt werden müssen", erklärte Leichter. Durch die Erforschung der Geoeffektivität und ein besseres Verständnis der Sonnenstürme könne möglicherweise ein Frühwarnsystem entwickelt werden, blickte Michael Staudinger, Direktor der ZAMG in die Zukunft. Die NASA arbeite bereits daran.

Polarlichter in Österreich möglich

Das solare Maximum könnte in Österreich in den nächsten beiden Jahren außerdem zu einem besonderen Schauspiel führen. "Treffen Plasmapartikel der Sonne auf die Erde, werden diese vom Magnetfeld der Erde abgelenkt. Dabei entstehen Ionisationsprozesse, die schließlich als Nord- oder Polarlichter beobachtet werden können", sagte Leichter. Aufgrund der erhöhten Sonnenaktivität könne die sogenannte Aurora Boreales unter Umständen auch in Österreich auftreten. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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