Dort hatten Erdogan-Gegner seit mehr als zwei Wochen ausgeharrt. Aus Protest gegen die Polizeiaktionen riefen zwei Gewerkschaftsdachverbände, die Hunderttausende Mitglieder vertreten, für Montag zu einem eintägigen landesweiten Streik auf.
Die Regierung kündigte an, hart gegen weitere Proteste vorzugehen. Wer den Taksim-Platz betrete, werde als Terrorrist behandelt, zitierte die "Hürriyet Daily News" den für die Verhandlungen mit der EU zuständigen Minister Bagis. Anhänger der islamisch-konservativen Regierung sollen in Istanbul erstmals Demonstranten und ein Büro der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP) attackiert haben. Eine Gruppe junger Männer habe das Büro in Sishane, etwa zwei Kilometer vom Taksim-Platz entfernt, mit Stöcken attackiert, berichteten türkische Medien. Sie hätten Slogans für Ministerpräsident Erdogan gerufen.
Auf dem Wiener Stephansplatz fand am Samstagabend eine spontane Solidaritätskundgebung mit den Protestierenden vom Gezi-Park statt. Laut Polizei nahmen 300 Personen an der Demonstration teil. Unter den Teilnehmern waren nach Angaben des Grüner Wiener Landtagsabgeordneten Senol Akkilic Türken, Österreicher, Kurden und Aleviten. Am Sonntagnachmittag fand eine weitere Kundgebung mit rund 1.000 Teilnehmern statt. Der Protestzug bewegte sich von Wien-Favoriten zum Schwarzenbergplatz in der Inneren Stadt.
(Quelle: salzburg24)