"Wir sollten dafür beten, dass wir die Werte nicht vergessen, für die Madiba stand, für die er kämpfte, für die er sein Leben opferte", sagte Zuma unter Verwendung von Mandelas Stammesnamen. Zu den Idealen des Anti-Apartheid-Kämpfers habe unter anderem eine freie und gerechte Welt gehört, in der sich die Menschen nach Jahrzehnten des Rassismus versöhnt haben.
"Er glaubte an Frieden, dass wir in Frieden leben sollten, dass wir in Einheit leben sollten, dass wir als Regenbogennation vereint sein sollten", sagte Zuma, an dessen Seite Mandelas Ex-Frau Winnie Madikizela-Mandela saß. "Er glaubte an die Fürsorge und er sorgte für uns. Er glaubte an Vergebung und er vergab - sogar denen, die ihn 27 Jahre im Gefängnis hielten." In der Bryanston-Methodistenkirche drängelten sich mehrere hundert Menschen, die gemeinsam für Mandela beteten und Kerzen entzündeten.
Ebenso wie in der Bryanston-Kirche versammelten sich überall im Land die Menschen zu Gebeten. Egal, ob Kirchen, Moscheen, Tempel oder Synagogen, eng gedrängt beteten und sangen die Menschen für Mandela. Präsident Zuma hatte zuvor einen Nationalen Gebetstag ausgerufen und an die Südafrikaner appelliert: "Singt für ihn, so laut ihr könnt."
Mandela war am Donnerstag nach schwerer Krankheit im Alter von 95 Jahren gestorben. Er tat seinen letzten Atemzug einem Zeitungsbericht zufolge frei im Kreise seiner Liebsten. "Als er starb, war er nicht an lebenserhaltenden Maschinen und hat selbstständig geatmet", berichtete die südafrikanische "Sunday Times".
Die Trauerfeier für den ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas soll am Dienstag im Fußballstadion von Soweto bei Johannesburg stattfinden. Unter anderem wollen US-Präsident Obama und seine Ehefrau Michelle teilnehmen. Auch Obamas Vorgänger George W. Bush und Bill Clinton wollen mit ihren Frauen nach Südafrika reisen, ebenso UN-Generalsekretär Ban und der französische Präsident Hollande. Papst Franziskus lässt sich durch Kurienkardinal Peter Kodwo Appiah Turkson aus Ghana vertreten. Bundespräsident Fischer reist im Gegensatz zu seinem deutschem Amtskollegen Gauck nicht zu den Trauerfeiern.
Ab Mittwoch soll eine dreitägige Trauerprozession mit den sterblichen Überresten Mandelas den Südafrikanern ermöglichen, Abschied von ihrem früheren Präsidenten zu nehmen. Der Sarg wird am Mittwoch, Donnerstag und Freitag durch die Straßen der Hauptstadt Pretoria geleitet.
(Quelle: salzburg24)