Das liebe Geld fehlt bei Austria Salzburg: Neben den kostenintensiven Adaptionen in Maxglan und Schwanenstadt kamen zuletzt auch Strafen der Bundesliga und fehlende Einnahmen aus dem Geisterspiel gegen Wacker Innsbruck hinzu. Insgesamt beträgt der Schuldenstand knapp eine Million Euro. Sportdirektor Gerhard Stöger sagte zuletzt: "Ja, man muss sich Sorgen um den Verein machen." Noch können aber Gehälter und Sozialabgaben fristgerecht bezahlt werden, bestätigte Austria-Geschäftsführer Fredy Scheucher im SALZBURG24-Gespräch. "Die Situation ist eng", alarmierte der Deutsche.
Austria Salzburg startet Spendenaktion
Neue Sponsoren sollen nun her, außerdem wurde in den sozialen Netzwerken und beim Cup-Spiel gegen Rapid der Aufruf #saveAS gestartet. Am 1. November wird zudem das Geheimnis um das sogenannte "Projekt L" gelüftet. Es soll sich dabei um eine lebenslange Austria-Mitgliedschaft handeln, heißt es. Doch erst durch Spenden von Fans konnte das Ausweichstadion in Schwanenstadt bundesligatauglich gemacht werden. Dadurch erhielt Austria Salzburg die Lizenz in zweiter Instanz. Aber für Risikospiele haben die Violetten immer noch keine Spielstätte. Die notwendigen Umbauten in Schwanenstadt waren finanziell nicht zu stemmen für die Salzburger. Das Spiel gegen den LASK soll am 24. November stattfinden – wo und wie auch immer.
Freundschaftsspiele zum Geld sammeln?
Es sind Freundschafts- bzw. Benefizspiele gegen bekannte Vereine geplant, wie zum Beispiel den 1. FC Union Berlin. "Wir haben Kontakt zu mehreren Vereinen", so Scheucher. "Wenn alles fixiert ist, werden die Clubs und Termine veröffentlicht." Dadurch erhofft man sich weitere Einnahmen im Kampf gegen den finanziellen Kollaps.
Ist das Märchen von Austria Salzburg bald vorbei? Was ist, wenn Schulden nicht getilgt werden oder keine Sponsoren gefunden werden? In dieser Saison drohen dem Verein noch Strafen seitens der Bundesliga von Punktabzug über Geldstrafen bis zum Lizenzentzug. Das wäre der absolute Genickbruch für Austria Salzburg.
Violetter Abstiegskampf
Auch sportlich ist die Austria in der knallharten Realität angekommen. Tabellenplatz neun nach 14 Spielen. Direkter Abstiegsplatz, der Achte Wiener Neustadt hat mittlerweile vier Punkte Vorsprung. Die aktuelle Situation wird auch nicht spurlos an Trainern und Spielern vorbeigehen, dennoch bleibt Geschäftsführer Scheucher optimistisch: "Die Jungs sind Profis genug und konzentrieren sich aufs Fußballspielen. Jørn Andersen hat jahrelange Erfahrung, er ist der richtige Mann für uns." Montagabend (18.30 Uhr) trifft Austria Salzburg auswärts auf den Tabellenführer Wacker Innsbruck.
(Quelle: salzburg24)