Noch bevor die Partie angepfiffen wurde, kam es in London – auch Abseits des Stadions – zu schönen Szenen.
Trauerminute für Queen Elizabeth II
Salzburgs Anhänger verzichteten beim Fanmarsch zur Stamford Bridge auf Gesang und erwiesen der verstorbenen Queen Elizabeth II mitten in der britischen Staatstrauer Respekt.
Keine Champions-League-Hymne in London
Sogar auf die legendäre Champions-League-Hymne wurde verzichtet und zudem trugen die Protagonisten Trauerflor.
Ganz anders präsentierten sich hingegen die Fans von Salzburgs nächstem Gegner (5. Oktober) Dinamo Zagreb. Die Kroaten zeigten während des Fanmarschs in Mailand Hitlergrüße.
Potter-Debüt ohne Sieg
Als es in London dann sportlich losging, tat sich der zweifache Königsklassen-Titelträger (2012/2021) gegen Red Bull Salzburg in der ersten Hälfte enorm schwer. Die Bullen hielten beim Trainer-Debüt von Graham Potter, der auf den rausgeworfenen Thomas Tuchel folgte, stark dagegen.
Jaissle: "Einfach geil"
"Es ist schon etwas Besonderes, mit unserer jungen Mannschaft hier an der Stamford Bridge einen Punkt mitzunehmen. Mit unserer leidenschaftlichen Leistung bin ich sehr zufrieden. Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Wir kommen als klarer Außenseiter nach London. Wie wir verteidigt haben und auch versucht haben, Nadelstiche in der Offensive zu setzen. Einfach geil. Nach dem zweiten Spieltag interessiert mich die Tabelle noch nicht. Wir haben gegen zwei Weltklasse-Teams Punkte geholt. Das ist richtig cool", resümierte Jaissle gegenüber "Sky".
Ulmer mit Kampfansage
"Der Punkt ist sehr wichtig. Wir haben fast alles verteidigt und gekämpft bis zur letzten Minute. Wir haben das Maximum rausgeholt, mit dem Unentschieden können wir sehr zufrieden sein. In der Gruppe ist alles möglich, die Chancen für einen Dreier sind gegen Zagreb etwas höher. Den Anspruch können wir stellen, dass wir sagen, zu Hause schlagen wir sie", gab sich Salzburgs Kapitän Andreas Ulmer kämpferisch.
Fernando mit nächster Hiobsbotschaft
Salzburg-Trainer Matthias Jaissle musste wie schon beim 1:1 gegen den AC Milan seine Startformation kurzfristig umändern. Wirbelwind Fernando verletzte sich beim Aufwärmen und musste von Benjamin Sesko ersetzt werden.
Neues Abwehr-Duo hält dicht
Gigant Chelsea drängte von Beginn an auf die Führung, biss sich jedoch immer wieder an der 45 Minuten lang sattelfesten Bullen-Verteidigung die Zähne aus.
Nach der ersten rund 20-minütigen blauen Sturm-und-Drang-Phase hatte Salzburg die Partie besser im Griff.
Freund-Gerüchte über Chelsea-Wechsel
Dies durfte auch Bullen-Sportdirektor Christoph Freund auf der Tribüne zufrieden vermerken. Der 45-Jährige wurde am Tag vor der Partie medial mit Chelse in Verbindung gebracht. Freund soll demnach bei den neuen Eigentümern einer der Kandidaten auf den Posten des Club-Direktors sein.
Allen voran hielt das neue Innenverteidiger-Duo Strahinja Pavlovic und Bernardo gegen Weltklasse-Spieler wie Pierre-Emerick Aubameyang und Mason Mount stark dagegen.
Auch Amar Dedic kickte wie schon gegen die Mailänder groß auf und ließ Top-Spieler wie Raheem Sterling kaum zur Geltung kommen – bis zur 46. Minute.
Bernardo patzt, Chelsea führt
Denn kurz nach Wiederanpfiff klingelte es schon im Kasten der Mozartstädter. Nachdem Bernardo und Dedic die Kugel nicht getroffen hatten, legte sich Sterling diese mutterseelenallein zurecht und ließ Keeper Philipp Köhn mit einem "Schlenzer“ ins lange Eck keine Chance – 1:0.
Zuvor brachte Jaissle Rekord-Neuzugang Lucas Gourna-Douath für Maurits Kjaergaard und beorderte Seiwald wieder auf die "Acht“.
Okafor gleicht für Bullen aus
Und die Umstellung sowie die Einwechslungen von Junior Adamu und Dijon Kameri trug Früchte. Gemeinsam mit Gourna-Douath leitete das neue Trio den Ausgleich ein: Noah Okafor (75.) brachte Salzburg mit seinem fünften CL-Tor im zwölften Einsatz zum Jubeln.
"Es war ein hartes, intensives Spiel. Wir haben gekämpft, letztendlich ist der Punkt verdient. Wir haben alles gemacht, können uns nichts vorwerfen. Gegen so einen Gegner zu treffen, macht mich natürlich extrem stolz. Jetzt wollen wir weiter Gas geben, schauen von Spiel zu Spiel. Den Punkt nehmen wir gerne mit", erklärte Okafor .
Köhn erntet nach Mega-Parade Lob von Potter
Im Endspurt konnten sich die Bullen bei Schlussmann Köhn bedanken, dass sie mit einem Punktgewinn aus London heimreisen. Gegen Hakim Ziyech (83.) parierte der Deutsche per Fußabwehr in allerletzter Not.
"Wir sind enttäuscht, hatten drei Punkte eingeplant. Salzburg war sehr aggressiv gegen den Ball, hatte die eine oder andere Chance und einen starken Tormann. Es sind für uns zwei verlorene Punkte", analysierte Chelseas Neo-Coach Potter.
Milan führt Gruppe E an
Schon gegen Italiens Meister hatte es zum Auftakt ein 1:1 in Wals-Siezenheim gegeben. Milan (vier Punkte) liegt in Gruppe E nach einem 3:1 gegen Dinamo derzeit vor den Kroaten (drei) an der Spitze. Weiter geht es für Salzburg in der Königsklasse am 5. Oktober mit dem Heimspiel gegen Dinamo Zagreb.
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(Quelle: salzburg24)