Die Bullen heben ab in Richtung Portugal. Genauer gesagt, nach Lissabon. Bei Lissabon buhlen die Salzburger um die ersten europäischen Punkte der Saison. Am Dienstagmittag checkten die Bullen am Flughafen Salzburg ein. SALZBURG24 war vor Ort und hat Eindrücke der ersten Königsklassen-Reise der Saison gesammelt.
Gerhard Struber trifft auf Ex-Bullen-Coach Roger Schmidt
"Wir wollen mit unserer Wucht und unserer Power so stark sein, dass wir Benfica überraschen", sagte ein gut gelaunter Bullen-Trainer Gerhard Struber am Dienstag kurz vor Abreise in der Mixed-Zone des Salzburger Flughafens. Ob das Vorhaben der Salzburger bei Benfica und Ex-Coach Roger Schmidt gelingt, bleibt abzuwarten. Der ehemalige Salzburg-Trainer war von 2012 bis 2014 einer der Macher der Salzburger Spielidee. "Wie Roger das zusammengestellt hat, welche Idee von Fußball er hat und wie er das umsetzt, ist absolut großartig und wird uns vor eine ganz große Aufgabe stellen", sagte CL-Debütant Struber über den Lissabon-Coach. Der Deutsche stand einst beim blamablen CL-Quali-Aus gegen Düdelingen an der Seitenlinie, holte mit den Bullen das Double und wurde 2021/22 mit dem PSV Eindhoven auch niederländischer Meister.
"Da prallen zwei Ideen aufeinander, die sich sehr ähneln. Das könnte ein echter Abnutzungskampf auf höchsten Niveau werden", fügte Struber hinzu. Schmidt wurde mit Benfica in der vergangenen Saison portugiesischer Meister und musste sich im Viertelfinale der Champions League erst dem späteren Finalisten Inter Mailand, auch heuer wieder in der Gruppe, geschlagen geben.
Gerhard Struber: "Werden all in gehen"
Auch was den Kader angeht, müssen sich die Salzburger auf eine ordentliche Portion internationale Klasse einstellen. Neben Stars wie Nicolas Otamenti giert auch Sturm-Ass Angel di Maria auf zahlreiche Treffer in der Königsklasse. "Sie haben eine junge, hungrige Mannschaft, die im Sommer noch mit etlichen arrivierten Spielern, unter anderem mit zwei Weltmeistern, verstärkt wurde", warnte Struber, der das 2:2-Remis bei den Grazern zwar als Generalprobe sah, jedoch spielerisch nicht als Vergleich heranzog. "Individuell hat Benfica eine hohe Qualität und ein taktisch irrsinnig gutes Verständnis", adelte Struber zwar die Portugiesen, wolle sich jedoch nicht verstecken. "Wir sind zwar Außenseiter, wollen aber mutig und smart spielen", stellte der Bullen-Coach fest und versprach: "Wir werden all in gehen."
Und: "Es wäre natürlich schön, wenn wir in der Champions League auswärts wieder einmal gewinnen könnten. Der letzte Sieg ist ja schon einige Zeit her", erklärte der Tennengauer. Der zweite von bisher zwei CL-Siegen in der Fremde (zwölf Spiele) datiert vom 1. Dezember 2020. Damals setzte man sich bei Lok Moskau mit 3:1 durch.
Alexander Schlager debütiert in Fußball-Königsklasse
Doch nicht nur der Cheftrainer, sondern auch Einsertormann Alexander Schlager debütiert am Mittwoch in der Champions League."Benfica ist eine Mannschaft sehr ähnlich der unseren, wird uns auch Möglichkeiten geben, um im Pressing Bälle zu erarbeiten", so der Salzburger. "Sie haben gern den Ball, sind aber auch sehr pressingorientiert und werden uns sehr früh unter Druck setzen. Wir müssen uns etwas zutrauen", glaubte Schlager kurz vor Abflug aus der Mozartstadt. Dass die Aufgabe im 65.000 Zuschauer fassenden Hexenkessel von Lissabon nicht einfach wird, ist somit ohnehin klar. Ob es für die beiden Bullen Oumar Solet (Oberschenkel) und Lucas Gourna-Douath (Knöchel) reicht, in die Start-Elf zu rutschen, war bei Abreise noch ungewiss. "Wir werden das Abschlusstraining ansehen, eine Nacht darüber schlafen und uns morgen früh zusammensetzen. Dann entscheiden wir gemeinsam", so Struber.
(Quelle: salzburg24)
