Fußball-Bundesliga

Bullen-Defensive als größtes Manko: Sorgenfalten bei Salzburgern

Linksverteidiger Frans Krätzig ist nach dem späten Remis von Red Bull Salzburg gegen den SCR Altach bedient.
Veröffentlicht: 20. Oktober 2025 12:08 Uhr
Die Zeiten, in denen die Bullen die Fußball-Konkurrenz auf die Hörner nimmt, sind vorbei. Das größte Manko von Red Bull Salzburg ist die zu schwache Defensive. Nur fünf von zwölf Bundesliga-Teams kassierten mehr Gegentreffer als der Vizemeister.

Auch wenn Red Bull Salzburg gegen den SCR Altach eine aufopferungsvolle Leistung zeigte und in Unterzahl noch den Ausgleich schaffte, sprang am Ende nicht mehr als ein Unentschieden heraus. Nach dem 2:2 gegen den Abstiegskandidaten der letzten sechs Jahre war die Enttäuschung im Lager der Bullen groß.

Red Bull Salzburg "zu viele und einfache Gegentore"

„Es sind zwei verlorene Punkte“, klagten Linksverteidiger Frans Krätzig und Trainer Thomas Letsch unisono. Dass nach zehn Runden nur fünf Siege auf der Habenseite stehen, liegt vor allem an der löchrigen Defensive. Die Salzburger kassierten laut dem Coach „zu viele und einfache Gegentreffer“. Ein Blick auf die Zahlen spricht Bände. Alexander Schlager musste bereits 14 Mal hinter sich greifen, was Platz sieben in dieser Wertung ergibt. Nur Austria Wien, Blau-Weiß Linz (beide 15 Gegentreffer) und die drei Nachzügler LASK, die WSG Tirol (beide 17 Gegentreffer) sowie Tabellenschlusslicht GAK (19 Gegentreffer) haben mehr Gegentreffer erhalten. Mit 21 Toren haben sie jedoch die meisten erzielt.

Bildergalerien

Red-Bull-Fußballchef Jürgen Klopp (Mitte) lud zum Strategiemeeting nach Salzburg. Beim Spiel gegen Altach war ebenfalls Mario Gomez anwesend, der als technischer Direktor im Bullen-Konzern in der Mozartstadt tätig ist.
Salzburg-Trainer Thomas Letsch (li.) während der Bundesliga-Begegnung zwischen Red Bull Salzburg und SCR Altach.
Salzburgs Yorbe Vertessen (li.) während der Bundesliga-Begegnung zwischen Red Bull Salzburg und SCR Altach.
Salzburg-Trainer Thomas Letsch während der Bundesliga-Begegnung zwischen Red Bull Salzburg und SCR Altach.
Altach-Trainer Fabio Ingolitsch (re.) während der Bundesliga-Begegnung zwischen Red Bull Salzburg und SCR Altach.
Ousmane Diawara (re.) erzielte Altachs 2:2-Ausgleich in Salzburg in der Schlussphase.
Frans Krätzig ist nach dem späten Remis von Red Bull Salzburg gegen den SCR Altach bedient.
Red Bull Salzburg (weiß) und Altach trafen in der zehnten Bundesliga-Runde aufeinander.
Red Bull Salzburg (weiß) und Altach trafen in der zehnten Bundesliga-Runde aufeinander.
Red Bull Salzburg (weiß) und Altach trafen in der zehnten Bundesliga-Runde aufeinander.
Red Bull Salzburg (weiß) und Altach trafen in der zehnten Bundesliga-Runde aufeinander.
Altachs Kreativgeist Patrick Greil (li.) traf gegen Red Bull Salzburg per Elfmeter zur 1:0-Führung.
Kerim Alajbegovic (re.) gleicht für Salzburg zum 1:1-Pausenstand aus und wird von Karim Onisiwo auf einer unorthodoxen Art und Weise gefeiert.
Red Bull Salzburg (weiß) und Altach trafen in der zehnten Bundesliga-Runde aufeinander.
Red Bull Salzburg (weiß) und Altach trafen in der zehnten Bundesliga-Runde aufeinander.
Red Bull Salzburg (weiß) und Altach trafen in der zehnten Bundesliga-Runde aufeinander.
Altachs Kreativgeist Patrick Greil (Mitte) traf gegen Red Bull Salzburg per Elfmeter zur 1:0-Führung und wird von seinen Mitspielern gefeiert.
Salzburg-Trainer Thomas Letsch während der Bundesliga-Begegnung zwischen Red Bull Salzburg und SCR Altach.
Altach-Trainer Fabio Ingolitsch während der Bundesliga-Begegnung zwischen Red Bull Salzburg und SCR Altach.
Red-Bull-Fußballchef Jürgen Klopp (2.v.l.) lud zum Strategiemeeting in Salzburg.
Red Bull Salzburg (weiß) und Altach trafen in der zehnten Bundesliga-Runde aufeinander.
Altachs Kreativgeist Patrick Greil (li.) traf gegen Red Bull Salzburg per Elfmeter zur 1:0-Führung.
Altachs Kreativgeist Patrick Greil (li.) traf gegen Red Bull Salzburg per Elfmeter zur 1:0-Führung.
Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (oben), Stephan Reiter (li.) und Salzburgs Vorstandsvorsitzender Harald Lürzer während der Bundesliga-Begegnung zwischen Red Bull Salzburg und SCR Altach.
Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (Mitte), Stephan Reiter (li.) und Salzburgs Vorstandsvorsitzender Harald Lürzer während der Bundesliga-Begegnung zwischen Red Bull Salzburg und SCR Altach.

Probleme in der Bullen-Viererkette

Der Anspruch der Bullen ist es jedoch nicht, in einer Auflistung mit den kleineren Klubs aufzutauchen. „Es geht vor allem um die letzte Kette. Wir schaffen es nicht, die entscheidenden Duelle vor dem Tor zu gewinnen“, analysierte Letsch auf Nachfrage von SALZBURG24. Schlussmann Schlager kann keinen großen Vorwurf gemacht werden. Der Salzburger leistete sich in der Liga keine allzu schlimmen Schnitzer.

Vielmehr ist der Makel in der Viererkette zu suchen. Neuzugang Jacob Rasmussen ist zu fehleranfällig und kann die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Beim 2:2-Endstand gegen Altach wurde ersichtlich, wo der Innenverteidiger seine Schwächen hat: Der Abwehrchef kam beim Kopfball gegen den gegnerischen Stürmer nicht richtig in den Zweikampf und sprang kaum in die Höhe. "Das müssen wir besser lösen. Bei einer Standardsituation ist es egal, ob man in Unterzahl ist oder nicht", meinte Letsch. Krätzig zum zweiten Gegentor: "Dieses so zu kriegen, ist brutal ärgerlich", meinte der Deutsche.

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Neben ihm war Joane Gadou größtenteils ein sicherer Rückhalt. Der französische Abwehrhüne zeigte die konstantesten Leistungen, schwächte sein Team am Sonntag jedoch mit einer Gelb-Roten Karte binnen zwei Minuten. 

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Vor drei Wochen sprach Letsch offen über das „fehlende Verteidiger-Gen, sich dazwischenzuwerfen und mit allem, was man hat, das Tor zu verteidigen – das haben wir nicht so.“ Stefan Lainer spulte auf der rechten Seite unermüdlich viele Kilometer ab, leitete den 1:1-Ausgleich stark ein, brachte aber vor dem zweiten Foulspiel von Gadou seinen Nebenmann ordentlich in die Bredouille. Frans Krätzig kam als hoffnungsvoller Linksverteidiger und wurde in Deutschland von vielen Medien hochgelobt. In Salzburg schwankten seine Leistungen zunächst sehr stark. Aktionen wie seine Dribblings und die Flanke vor dem 2:1-Führungstreffer von Edmund Baidoo würden der Mannschaft extrem gut tun. 

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Kerim Alajbegovic: "Werden oben mitspielen"

Zunächst muss sich die Abwehrreihe aber auf die Kernaufgaben fokussieren, und das ist das bedingungslose Verhindern von Gegentoren. „Wir werden auf jeden Fall (in der Liga, Anm.) oben mitspielen, das ist klar“, meinte Kerim Alajbegovic nach dem Schlusspfiff in den Katakomben. Eine Kampfansage an den zweifachen Meister Sturm Graz gab es verständlicherweise nicht. Der Zweitplatzierte muss zunächst eine Serie starten, um die Grazer ärgern zu können. Die nächste Gelegenheit, für mehr Ruhe zu sorgen, hat Red Bull Salzburg am Donnerstag in der Europa League gegen Ferencváros Budapest (ab 18.30 Uhr im SALZBURG24-LIVETICKER). Will man die Chancen auf ein Weiterkommen wahren, ist ein Sieg gegen die Ungarn Pflicht.

(Quelle: salzburg24)

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