Bullen-Boss erzürnt

Super League: "Gier kennt keine Grenzen"

Red Bull Salzburgs kaufmännischer Geschäftsführer Stephan Reiter erklärt die finanziellen Einbußen durch Corona.
Veröffentlicht: 19. April 2021 12:49 Uhr
Die Pläne zur Super League erhitzen die Gemüter. Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg spricht sich entschlossen gegen das Vorhaben der zwölf europäische Spitzenklubs aus.

"Wir haben das mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen", erklärt Geschäftsführer Stephan Reiter am Montag auf SALZBURG24-Anfrage.

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Salzburg-Boss Reiter schießt gegen Super League

Der Bullen-Boss geht sogar noch weiter: "Die Solidarität und die Geschlossenheit sollten im Vordergrund stehen. Man sollte sich die Verteilung der Gelder anschauen, damit der europäische Klubfußball weiterhin kompetitiv bestehen kann. So etwas aus dem Boden zu stampfen zeigt, dass die Gier ganz klar im Vordergrund steht und dass der Gier keine Grenzen gesetzt sind."

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Super League-Pläne "klar zu verurteilen"

Laut Reiter würde der Weg des Fußballs in eine komplett falsche Richtung gehen. Auf der anderen Seite wäre es eine Chance, sich "den ganz Großen und Mächtigen sowie dem Diktat zu entziehen". Der Bullen-Boss spricht zudem von einem "Wake-Up-Call", dass alle Ligen geschlossen zusammenrücken und nicht dagegen vorgehen, sondern die Super League einfach Super League sein lassen sollen, aber die Pläne ganz klar zu verurteilen sind. "Auf der anderen Seite könnte man an anderen Konzepten arbeiten", fügt Reiter an.

 

Bullen-Chef vertritt Meinung der deutschen Top-Klubs

Reiter habe großen Respekt vor den deutschen Klubs wie Bayern München und Borussia Dortmund sowie vom französischen Meister Paris Saint-Germain, dass sie sich ganz klar davon distanzieren.

"Wenn die großen Klubs der Überzeugung sind, dass sie den Weg gehen sollen, sollen sie das tun. Ich bin nicht der Überzeugung, dass es der richtige ist", betonte Salzburgs Geschäftsführer. Salzburgs Trainer Jesse Marsch schlägt in die gleiche Kerbe: "Wenn die Motivation im Sport nur Geld ist, ist es sehr schade – für die Fans und die Sportler."

Marsch hofft auf Schutz der UEFA

Die Gruppenphase der Champions League sei für Marsch sehr spannend. "Nicht einfach für die kleinen Vereine, aber sehr interessant für alle in Europa. Ich hoffe, dass die UEFA und alle die Situation jetzt schützen werden. Das aktuelle Champions-League-Format ist derzeit sehr, sehr stark und sehr gut für alle", meinte der US-Amerikaner. Mit Salzburg nahm der 47-Jährige zuletzt selbst zweimal in der CL-Gruppenphase teil. Die Gegner Liverpool (2019/20) und Atletico Madrid (2020/21) gehören nun zu den Gründern der Superliga.

Marsch zog einen Vergleich zur Weltmeisterschaft. "Wenn wir sagen, dass die WM nur mit Argentinien, Brasilien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien und England gespielt wird – das ist nicht so interessant für uns als Fans", sagte er. "Für mich ist David gegen Goliath immer ein Thema im europäischen Fußball." Offensivspieler Karim Adeyemi stimmte seinem Trainer zu. "Die Champions League ist für jeden ein Phänomen. Gerade für kleinere Clubs ist es eine Chance, gegen solche Vereine zu spielen. Es ist besser, mit der Champions League weiterzumachen", betonte der 19-Jährige.

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UEFA will bei Reform für Champions League bleiben

Auch nach der Ankündigung von zwölf Topklubs aus England, Spanien und Italien über die Gründung einer eigenen Super League will die Europäische Fußball-Union an der Reform der Champions League festhalten. Ab der Saison 2024/25 sollen 36 statt bisher 32 Teams an der Gruppenphase teilnehmen. Der bevorstehende Beschluss des UEFA-Exekutivkomitees in Montreux wurde allerdings von den Plänen zur Gründung der Superliga überschattet.

Die neue Liga stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League der UEFA, die diese Pläne wie auch der Weltverband FIFA und etliche nationale Ligen und Verbände bereits scharf kritisiert hat.

(Quelle: salzburg24)

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