Der in Österreich neun Jahre lang als Trainer umtriebige, mittlerweile 64-Jährige führte die Däninnen nach 16 Jahren wieder einmal zu einer WM, nach fünfeinhalb Jahren als Teamchef ist nach der Endrunde Schluss. Alles andere als die Gruppenphase zu überstehen, sähe er als Enttäuschung an.
Lars Søndergaard: "Frauenfußball weit gekommen"
In Gruppe D warten weiters England und Haiti auf Starspielerin Pernille Harder und ihre Kolleginnen, Søndergaard sieht seine Elf besser vorbereitet als bei der EM 2022, als nach der Gruppenphase Schluss war - eine herbe Enttäuschung nach EM-Silber 2017. "Wir haben uns sehr genau angeschaut, was wir besser machen könnten. Für uns ist es wichtig, gegen starke Teams anzutreten, intensiver verteidigen zu müssen, als wir es gewohnt sind, denn auch in diesem Bereich müssen wir gut sein", sagte er im Gespräch mit FIFA+.
Den Favoritenkreis sieht er größer als bei vergangenen Titelkämpfen. "Es gibt mittlerweile viele europäische Länder, die sich sehr um den Frauenfußball kümmern und eine Menge Geld hineinstecken. Diese Entwicklung ist der Grund, warum nicht mehr ein einziges Team der große Favorit ist." Für die USA werde es schwieriger werden, für die Fans indes wohl insgesamt spannender. "Das Niveau des Frauenfußballs hat sich in den letzten Jahren enorm gesteigert. Wir freuen uns auf ein großartiges Turnier, bei dem viele Menschen entdecken werden, wie weit die Frauen schon gekommen sind."
Däne von 2000 bis 2003 Trainer von Austria Salzburg
Für Harder, die das Potenzial hat, Spielerin der WM zu werden, ist es nach sieben Meistertitel in drei Ländern als nun 30-Jährige die erste WM. Im Juni wurde der Wechsel der zweifachen Spielerin des Jahres in Europa von Chelsea zu Bayern München bekannt, wo die Österreicherinnen Sarah Zadrazil und Katharina Naschenweng ihre neuen Teamkolleginnen sind. Søndergaard kann sie bei der WM wahlweise im Sturm oder Mittelfeld auflaufen lassen, jedenfalls zentral, wie er meinte. "Sie muss am Ball sein. Aber sie muss auch dort am Ball sein, wo sie einen Unterschied machen kann", sagte er. Mit Spielerinnen auf dem Top-Niveau ließen sich Ziele erreichen. "Ich weiß, was es braucht."

Søndergaards erste Trainerstation in Österreich war 2000 als Co. von Hans Backe in Salzburg. Ein Jahr später stieg er zum Headcoach bei den Mozartstädtern auf, bei denen er im Oktober 2003 entlassen wurde. Von 2004 bis 2005 war er als Spartentrainer unter Günter Kronsteiner bei Austria Wien engagiert, ehe er Anfang 2006 das Traineramt beim GAK übernahm. Es folgten FC Wacker Innsbruck (2007) und die Red Bull Juniors (2008), zuletzt nahm er die Funktion als Sportlicher Leiter bei Salzburgs U19 (2008/2009) ein, ehe es ihn wieder in die Heimat zog, wo er in Folge drei Clubs betreute.
(Quelle: salzburg24)