Innerhalb von nur zehn Jahren hat Austria Salzburg den Durchmarsch in die Sky Go Erste Liga geschafft. Aus einem Fan-Verein wurde ein solide geführter Klub, der früher oder später wohl wieder ganz oben mitmischen wird. Um dafür nicht nur sportlich gerüstet zu sein, haben die Violetten nun die Weichen für die Zukunft im Profifußballs gestellt. Mit einer neuen Struktur und klarer Aufgabenteilung will man auch organisatorische und finanzielle Herausforderungen besser meistern.
„Wollen uns langfristig etablieren“
„Fakt ist, dass in der Bundesliga ein anderer Wind weht. Wir haben jetzt einen Punkt erreicht, wo wir den Verein ganz klar wie ein Unternehmen führen müssen. Nur dann werden wir es schaffen, uns auch längerfristig im professionellen Fußball halten zu können“, erklärte Obmann Walter Windischbauer, der sich in Zukunft aus dem Tagesgeschäft zurückziehen und als "Präsident" fungieren wird.
Der Jurist wird sich im Hintergrund vorrangig auf mögliche Lösungen für die Spielstätten-Problematik, die Betreuung von Großsponsoren und die Fankultur konzentrieren. Vor allem das Stadion ist Windischbauer ein Anliegen: „Maxglan kann auf Dauer keine Lösung sein. Der Wettbewerbsnachteil mit anderen Vereinen ist einfach zu groß“. Der Stadionumbau läuft zwar auf Hochtouren, die ersten beiden Heimspiele gegen Austria Klagenfurt und Wr. Neustadt müssen aber wohl noch im Ausweichstadion in Schwanenstadt austragen werden.
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Scheucher tritt in den Vordergrund
Mehr Verantwortung übernimmt ab sofort auch Fredy Scheucher, der das Duo Windischbauer/ Stöger ergänzen wird. Der bisherige Marketingleiter wird als geschäftsführender Vorstand vor allem die strategische Weiterentwicklung des Vereins verantworten. „Die Zeit der Fußballromantik ist vorbei", erklärte der Deutsche, der ab Juli in der neuen Geschäftsstelle im Zentrum Herrnau von drei fixen Mitarbeitern unterstützt wird. "Daher brauchen wir neue, zukunftsfähige Strukturen mit klarer Aufgabenteilung, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern“.
Die Bundesliga habe der Austria bei der Lizenzierung nämlich einige Hausaufgaben mitgegeben. Vor allem im Bereich Sicherheit, Presse und Merchandising liege noch viel Arbeit vor den Verantwortlichen, so Scheucher. Er sieht die Austria aber noch lange nicht am Ziel angekommen. "Wir wollen nach und nach wachsen, uns vorerst in der Ersten Liga halten. In ein paar Jahren wollen wir aber ganz klar in die Bundesliga".
Zwölf Testspieler im Training dabei
Kleinere Brötchen muss man vorerst bei der Kaderzusammenstellung backen. Mit einem Spieleretat von knapp 1,3 Millionen Euro – dem kleinsten in der Liga - müssen Neuverpflichtung wohl überlegt sein. Daher hat sich Sportdirektor Gerhard Stöger zusammen mit Trainer Jörn Andersen und Fredy Scheucher in den letzten Wochen mehr als 150 Spieler angesehen.
Zwölf davon waren am Montag beim Trainingsstart mit dabei, darunter auch Ex-Sturm-Spieler Haris Bukva. Der 27-Jährige ist derzeit vertragslos und würde ins das violette Profil „hungrig und erfahren“ passen. In den nächsten zwei Wochen möchte Stöger, der ab 1. Juli ebenfalls fix angstellt ist, die ersten Neuzugänge bekanntgeben.
(Quelle: salzburg24)