Unter den 13 Kickern am Montagabend befand sich mit Maximilian Ullmann auch ein weiterer nachgerückter Spieler. Der Italien-Legionär war zuvor für den verletzten Kevin Danso nachnominiert worden. Das WM-Turnier in Katar steigt übrigens vom 21. November bis 18. Dezember
Taktische Vorbereitung auf Wales
David Alaba, Marko Arnautovic, Xaver Schlager, Louis Schaub, Marco Grüll, Aleksandar Dragovic, Martin Hinteregger, Nicolas Seiwald, Christoph Baumgartner und Torhüter Heinz Lindner, die am Sonntag größtenteils noch im Liga-Einsatz waren, absolvierten laut ÖFB-Angaben eine Regenerationseinheit im Hotel. Am Dienstag (17 Uhr) steht ein weiteres Mannschaftstraining auf dem Programm. Es wird das einzige mit weitgehend vollem Kader in Österreich sein, bei dem auch eine taktische Vorbereitung auf die Waliser möglich ist.
Der Abflug nach Cardiff ist am Mittwochvormittag (11 Uhr) geplant. Im Cardiff City Stadium folgt dann am Abend nur noch das Abschlusstraining. Foda hatte eine kurze Team-Zusammenkunft in Wien einem Treffen direkt in Wales vorgezogen – auch, um dort keinen "Spionen" ausgesetzt zu sein. "Wir wollten uns hier zu Hause gut vorbereiten, auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit", erklärte der Teamchef. Mit dieser Vorgehensweise sei man schon im Vorjahr bei der EM, als man in Seefeld in Tirol stationiert war, gut gefahren.
Nachnominierter Danso fällt aus
Eine weitere Absage ereilte Foda am Montag aus Frankreich. Danso hatte am Samstag in der französischen Ligue 1 gegen Clermont Foot (3:1) sein erstes Tor für RC Lens erzielt. Im Nachgang der Partie hätten sich aber "Knöchelprobleme anhaltender Art manifestiert", wie eine ÖFB-Sprecherin erklärte. Der 23-jährige Danso war nach den krankheitsbedingten Ausfällen von Philipp Lienhart, Florian Grillitsch, Christopher Trimmel und Dejan Ljubicic erst am Sonntag nachnominiert worden.
Weil an seiner Stelle Außenverteidiger Ullmann nachrückt, hat Foda mit Martin Hinteregger, Aleksandar Dragovic und Stefan Posch nur noch drei von ihm meist als Innenverteidiger eingesetzte Akteure im Aufgebot. Kapitän David Alaba könnte diese Rolle, die er bei Real Madrid ausfüllt, aber ebenso bekleiden wie der nachnominierte Defensiv-Allrounder Stefan Ilsanker. Als Linksverteidiger stehen neben Alaba Salzburgs Andreas Ulmer und Ullmann zur Verfügung.
Ullmann, im Jänner von Rapid zu Venezia gewechselt und dort bisher erst mit zwei Ligaeinsätzen bedacht, hat noch kein Länderspiel absolviert. Der 25-Jährige war aber bereits im November für das abschließende WM-Quali-Spiel gegen die Republik Moldau (4:1) nachnominiert worden, nachdem Alaba aus Gründen der Belastungssteuerung vorzeitig aus dem Kader entlassen worden war.
Baumgartner über Wales-Duell
Christoph Baumgartner ist unterdessen auf ein hartes Spiel eingestellt. Wales wird dem ÖFB-Team in Cardiff nichts schenken. Der Hoffenheim-Legionär warnte aber nicht nur vor der mutmaßlich harten Gangart der Briten, sondern auch vor deren Ausnahmekönnern Gareth Bale und Aaron Ramsey – auch wenn diese bei ihren Clubs derzeit selten zum Einsatz kommen.
"Natürlich stechen zwei Namen hervor, zwei absolute Weltklasse-Spieler", sagte Baumgartner am Montag im ÖFB-Teamcamp in Wien. Bale sei bei Real Madrid wie Ramsey bei den Glasgow Rangers derzeit zwar nicht erste Wahl. "Aber das sind Spieler, die haben so viel erreicht, die können schon den Schalter umlegen am Tag X, wenn es notwendig ist."
Respekt vor Bale und Ramsey
Besonders Bale sei immer für entscheidende Aktionen gut, das wisse man nicht erst seit dem von ihm fast im Alleingang entschiedenen Champions-League-Finale 2018. "Der linke Fuß ist schon eine Fackel, wenn er da zum Abschluss kommt", meinte Baumgartner. "Ich bin mir aber sehr sicher, dass wir gute Verteidiger haben, die ihn in Schach halten können." Von den Walisern, mit mehreren aktuellen und ehemaligen Spielern aus der englischen Premier League bestückt, erwartet der 22-Jährige eine Portion Körperlichkeit. "Sie sind eine gewisse Härte gewöhnt, es wird auch eine gute Stimmung sein in Wales. Aber viele von uns kennen solche Situationen."
Die Bedeutung der Partie sei allen bewusst. "Es geht um alles, es ist das erste Finalspiel." Die Vorfreude sei riesig. "Man fiebert in den Wochen davor schon darauf hin, jetzt steht der Tag X knapp bevor. Jeder ist extrem heiß auf das Spiel", versicherte Baumgartner. Durch die Verschiebung des Play-off-Finales gegen Schottland oder die Ukraine auf Juni sei es möglicherweise sogar "einen Tick leichter", den absoluten Fokus auf Wales zu richten. "Wir wollen das Ding auf unsere Seite ziehen – auch wenn es sehr schwer wird."
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(Quelle: apa)