LIVE ab 14.20 Uhr

Für Letsch-Zukunft und Spitzenplatz: Salzburger Schicksalsspiel gegen WSG Tirol

Red Bull Salzburg (Mads Bidstrup/li.) ist gegen die WSG Tirol (Matthäus Taferner) unter Zugzwang. Verlieren die Bullen, droht der Absturz in die untere Tabellenhälfte. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 28. September 2025 12:21 Uhr
Nach dem Europa-League-Drama gegen den FC Porto hieß es für Red Bull Salzburg Wunden lecken. Die laut Trainer Thomas Letsch "beste Saisonleistung" heißt es gegen die WSG Tirol am Sonntag zu bestätigen. Denn die Bullen warten seit drei Liga-Runden auf einen Sieg. Folgt die nächste Niederlage, wird es für den Coach sehr eng. Wir berichten ab 14.20 Uhr im LIVETICKER.

Gelingt Red Bull Salzburg der Sprung zurück ins Spitzenfeld der Liga oder stürzen sie in die untere Tabellenhälfte ab? Nicht nur die Zukunft von Trainer Thomas Letsch steht auf dem Spiel. Für die Bullen geht es auch darum, den Schwung aus dem Europa-League-Drama mitzunehmen.

Nach der Last-Minute-Niederlage in der Europa League trotz guter Leistung gegen Porto (0:1) wollen die Salzburger in der Liga wieder auf bessere Gedanken kommen. "Wenn wir so in die nächsten Spiele gehen und den einen oder anderen Sieg mitnehmen, dann kommt die Euphorie", sagte Salzburg-Stürmer Karim Onisiwo vor dem Gastspiel bei der WSG auf dem Innsbrucker Tivoli. Sein Gegenüber Philipp Semlic schaute den Salzburgern im Europacup genau auf die Füße und sah eine "richtig, richtig gute" Leistung des auf Platz fünf abgerutschten Vizemeisters. "Sie werden mit mehr Wucht und Intensität an die Sache gehen", erwartet Semlic.

LIVETICKER zu WSG Tirol gegen Red Bull Salzburg

Wichtig sei jetzt eine gute Regeneration, "damit wir am Sonntag wieder frisch und aggressiv sind", meinte Salzburgs Abwehrchef Jacob Rasmussen. Trainer Thomas Letsch verdeutlichte: "Klar ist, dass wir nach den jüngsten Ergebnissen in der Liga unbedingt anschreiben müssen." Trotz der aktuellen Negativserie beim Liga-Krösus sind die Rollen klar verteilt. "Aber wir haben eine gewisse Chance – und unser Anspruch muss es sein, diese geringe Chance durch maximale Leistung so hoch wie möglich zu halten", konkretisierte Semlic. An die Duelle der Vorsaison hat die WSG, die mit einem ausgetragenen Spiel weniger auf Platz acht und nach Verlustpunkten sogar vor Salzburg steht, jedenfalls gute Erinnerungen. In zwei Partien gab es zwei Unentschieden.

Bullen-Leistung gegen Porto schenkt Zuversicht

Doch so bitter der Last-Minute-K.o. gegen den FC Porto auch war, so durften die Bullen doch Hoffnung aus der 0:1-Niederlage schöpfen. Denn nach Wochen teils herber Kritik zeigte man gegen die Portugiesen vor Heimkulisse eine Vorstellung, die Trainer Thomas Letsch "extrem stolz" machte und neue Zuversicht schenkte. "Das müssen wir jetzt bestätigen."

Kurz zuvor war ihm und den Seinen noch das blanke Entsetzen in den Gesichtern gestanden. Denn das Gegentor in der 93. Minute spiegelte den Spielverlauf nur verzerrt wider, das musste auch Porto-Trainer Francesco Farioli gestehen. "Es gab mehr Chancen für den Gegner als normalerweise gegen uns. Wir sind sehr glücklich mit dem Resultat", sagte der Italiener, dessen Truppe am Schluss wohl selbst nicht ganz genau wusste, warum man im siebenten Saisonspiel den siebenten Sieg gefeiert hatte.

Schicksalsspiel für Thomas Letsch?

Letschs Erklärung war ebenso simpel wie überzeugend. "Porto ist im Flow, macht das Tor. Wir sind nicht im Flow und kriegen das Ding dann noch", meinte der Deutsche lapidar. Seine Elf war nach nur einem Punkt in den jüngsten drei Bundesligapartien gründlich durch den medialen Fleischwolf gedreht worden und hatte teils auch Selbstkritik durchklingen lassen. Am Donnerstag wurde quasi der Gegenbeweis angetreten, oder in den Worten von Letsch: "Man hat gesehen, dass diese Mannschaft Charakter hat." Und: "Wahrscheinlich war es die beste Saisonleistung." Davon können sich die Bullen allerdings nichts kaufen. Verlieren die Salzburger im West-Derby, wird es für Letsch richtig eng.

"All das, was uns zum Teil zu Recht vorgeworfen wurde, haben wir auf den Platz gebracht: Wir haben sehr diszipliniert als Mannschaft verteidigt, wir haben zusammengehalten, wir haben alles reingehauen und wir hatten unsere Momente, um das Spiel auf unsere Seite zu bringen", resümierte Letsch, dessen Team gegen Porto weniger auf Pressing, denn kontrollierte Nadelstiche setzte und den Gästen im eigenen Schlussdrittel nur wenig anbot. Dass Yorbe Vertessen in der 79. Minute alleine vor Portugals Nationalteam-Goalie Diego Costa das Visier nicht genau genug eingestellt hatte, sollte sich als doppelter Bumerang erweisen. "Ein 0:0 wäre ein Ergebnis gewesen, mit dem alle Beteiligten zufrieden sein hätten können", befand Letsch.

Hoffen auf die Initialzündung

Etwas "Nachlässigkeit" (Letsch) im Defensivverhalten und ein präziser, mit viel Effet ins Eck gesetzter Schuss des Brasilianers William Gomes brachte die Hausherren schließlich aber um den Lohn ihrer Arbeit und verdunkelte die Ergebnisbilanz weiter: Salzburg kassierte die dritte Pflichtspielniederlage in Folge und steht vor der nächsten Herausforderung: Jener, sich nach Portos Magenschwinger wieder aufzurappeln. Ob die WSG Tirol am Sonntag dazu angetan ist, wird sich weisen. Schließlich wartet beim klaren Außenseiter ein ganz anderes Spiel auf die Salzburger, im Fall einer neuerlichen Niederlage droht ein Abrutschen in die untere Tabellenhälfte.

Auch Letsch traute sich nicht, eine klare Prognose abzugeben. "Ich weiß nicht, ob es eine Initialzündung ist", gab der 57-Jährige zu. "Aber sie muss es sein. Wir haben klar gezeigt, wozu die Mannschaft in der Lage ist. Aber das müssen wir bestätigen." Stürmer Karim Onisiwo sah den Weg vorgezeichnet. "Wenn wir so in die nächsten Spiele gehen und den einen oder anderen Sieg mitnehmen, dann kommt die Euphorie", betonte er.

Nächster EL-Gegner Lyon startete mit Sieg

Begeisterung für ihren Job werden Alexander Schlager und Co. auch am Donnerstag kommender Woche wieder in der Europa League brauchen. Auswärtsgegner Olympique Lyon präsentiert sich aktuell in guter Verfassung und startete mit einem 1:0 beim FC Utrecht in den Bewerb. Danach warten noch Ferencvaros Budapest (h), die Go Ahead Eagles (h), der FC Bologna (a), der SC Freiburg (a), der FC Basel (h) und Aston Villa (a).

(Quelle: apa)

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