Die ohnehin schon laute Kritik an den Leistungen der Bullen wird ohrenbetäubend. Nicht nur Ex-Salzburger wie Zlatko Junuzovic und Marc Janko übten Kritik an der Einstellung des Teams von Trainer Thomas Letsch. Auch die eigenen Fans ließen nach der 0:2-Pleite gegen Meister Sturm Graz am Samstag mit Pfiffen zur Pause und nach dem Spiel ihren Unmut freien Lauf.
Bullen-Fans pfeifen eigenes Team aus
Zur Halbzeitpause mussten die Bullen laute Pfiffe hinnehmen. Wer gedacht hatte, dies würde die ideenlosen Mozartstädter aufwecken, der täuschte sich. Die Fußball-Profis von Red Bull Salzburg wollten nach zwei schwachen Auftritten gegen den TSV Hartberg und den Wolfsberger AC eine Reaktion zeigen. Der Tenor: „Wir können es besser, das Team ist intakt und die Mentalität stimmt.“ Davon war im Spitzenspiel gegen die Steirer jedoch nichts zu sehen. Salzburg hatte Glück, dass es nach 152 Sekunden nicht bereits 0:1 stand. Einzig, weil der Videoassistant Referee ein Handspiel von Maurice Malone (3.) erkannte, wurde das Blitztor annulliert.
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Desolate Salzburger im Spitzenspiel
Frans Krätzig, Mads Bidstrup und Co. waren gewarnt und versuchten, das eigene Team wachzurütteln – jedoch ohne Erfolg. Sportchef Rouven Schröder sah vor rund 11.000 anwesenden Fans ungewohnt von der Ersatzbank aus einen weiteren desolaten Auftritt der Salzburger.
"Wir sind die ersten fünf, sechs Minuten sehr schlecht in das Spiel gekommen. Sturm war viel griffiger, wir haben Glück gehabt (Anm.: aberkanntes Tor), konnten dann das Spiel beruhigen. Nach der Roten Karte war es ein anderes Spiel. Wir bekommen durch einen dummen Konter das 1:0, haben nach der Halbzeit einiges verändert und bekommen schnell das zweite Tor, wo wir uns nicht gut angestellt haben. Die wenigen Chancen, die wir hatten, konnten wir leider nicht nutzen. Wir sind nicht blauäugig, die Spiele werden nicht leichter und die Gesamtheit ist nicht gut, aber auch nicht alarmierend. Wir sind uns aber der Situation bewusst", meinte Bullen-Trainer Thomas Letsch.
Die Grazer waren überlegen und bestraften die Passivität der Hausherren. Horvat erzielte in der 41. Minute nach einem Spielzug über mehrere Stationen die verdiente 1:0-Führung. Die Defensive der Bullen, die nach dem Ausschluss von Soumaila Diabate (21. Minute) früh in Unterzahl geriet, war größtenteils nur Zuschauer.
Sturm-Coach Jürgen Säumel zur Partie: "In den ersten 50 Minuten war ich mit der Leistung zufrieden. Bis zum 2:0 war sehr viel dabei, was wir uns vorgenommen haben. Hohe Energie und Zusammenhalt, wir hätten nur das eine oder andere Tor mehr erzielen können, ja sogar müssen. Wir waren dann zu passiv, da hat Salzburg Qualität gezeigt. Letztendlich hat es viel mit unserem Spiel zu tun gehabt, warum Salzburg aufgekommen ist."
Sturm Graz hat gegen Bullen leichtes Spiel
Ein weiterer Beweis für den Klassenunterschied war das 2:0 der Grazer. Karic bediente Jatta, der per Kopf gegen Rasmussen leichtes Spiel hatte und den Vorsprung ohne viel Mühe ausbaute.
Bis zur 57. Minute hatte Salzburg kein einziges Mal auf das gegnerische Tor geschossen. Dementsprechend frustriert waren die Blicke von Schröder und Letsch an der Seitenlinie.
Erst nachdem der Trainer von Red Bull Salzburg kräftig durchwechselte, fand die Mannschaft in der letzten halben Stunde besser ins Spiel. Baidoo scheiterte allerdings zweimal an Sturm-Tormann Christensen.
Am Ausgang des Top-Duells änderte dies nichts. Sturm Graz fügte Salzburg vor dem Europa League-Auftakt gegen Porto (ab 20.50 Uhr im S24-LIVETICKER) eine empfindliche Heimpleite hinzu.
LIVETICKER zu Salzburg gegen Sturm Graz zum Nachlesen
Tore:
- 0:1 Horvat (41.)
- 0:2 Jatta (50.)
Rote Karte:
- Diabate (22./Foulspiel)
Gelbe Karten:
- Schlager bzw. Karic, Malone
Aufstellungen
Salzburg: Schlager - Lainer, Schuster, Rasmussen, Krätzig (46. Bischoff) - Bidstrup, S. Diabaté - Yeo (46. E. Baidoo), Kjaergaard - Ratkov (67. Onisiwo), Vertessen (67. Alajbegovic)
Es fehlten: Kawamura (Knie), Konate, Mellberg (alle Knie), Chase (Adduktoren), Onisiwo (erst kurz im Mannschaftstraining), V. Sulzbacher (Knöchel)
Sturm Graz: Christensen - Oermann, Aiwu, Lavalee, Karic - Gorenc Stankovic (83. Geyrhofer) - Rozga (59. Kiteishvili), Horvat (77. Hödl), Chukwuani (77. Hierländer) - Malone, Jatta (59. Grgic)
Es fehlten: Chudjakow (Handgelenk), Kayombo (Sprunggelenk), Borkovic (Knie), Malic (Knochenmarksödem in der Wade)
(Quelle: salzburg24)































