Fußball

Haben Fußballfans zu viel Macht?

APA20439602_24092014 - V?CKLABRUCK - ?STERREICH: Beim Risiko-Fu§ballspiel Austria Salzburg gegen den SK Puntigamer Sturm Graz am Dienstag, 23. September 2014, in V?cklabruck ist es zu den bef?rchteten Ausschreitungen gekommen. Laut einer vorl?ufigen Bilanz der Polizei gab es etliche Verletzte, darunter sechs Einsatzbeamte, sowie mehrere Festnahmen. FOTO: APA/SALZI.AT/PHILIPP WIATSCHKA
Veröffentlicht: 24. September 2014 12:32 Uhr
Ausschreitungen nach dem Traditionsduell zwischen Austria Salzburg und Sturm Graz. Gleichzeitig kritisiert Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick die Fans von deutschen Traditionsklubs. Zufall oder hausgemachtes Problem?
Oliver Klamminger

Nach der 0:5-Pleite im ÖFB Cup, lieferten sich sogenannte „Fans“ von Austria Salzburg und Sturm Graz eine Straßenschlacht in Vöcklabruck. Resultat: etliche Verletzte Polizisten, zahlreiche Festnahmen und ein schlechtes Image für Fußball und die Vereine. Die Frage nach dem WARUM drängt sich auf? Warum müssen sich Fanlager zweier großer Vereine gegenseitig beschimpfen, bekriegen und dadurch auch unbeteiligte in Gefahr bringen? Die Antwort wissen vermutlich nicht einmal die Beteiligten selbst. Mit Fußball hat das Ganze jedenfalls sehr wenig zu tun. Ganz zu schweigen von den Strafen die auf die Vereine zukommen.

 

„Demut gegenüber Verein und Kurve“

Ortswechsel. Karlsruhe. Nach der 0:3-Niederlage beim KSC forderten Fans vom deutschen Zweitligisten 1. FC Nürnberg ihre Spieler auf, ihnen ihre Trikots auszuhändigen. Wenig später tauchten im Internet Bilder auf, auf denen die Trikots wie Trophäen auf einer Wäscheleine hingen. Anbei der Satz: „Sie sind in guter Verwahrung und die Mannschaft hat so wenigstens ihre Demut gegenüber Verein und Kurve gezeigt“. In einem Interview mit der deutschen BILD-Zeitung kommentierte Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick diese Aktion.

 

  „Ich finde schlimm, was in Nürnberg passiert ist. Dass Fans die Trikots wie Skalps an einer Wäscheleine aufhängen. Aber das passiert, wenn man solchen Leuten über Jahre und Jahrzehnte die Macht gibt. Die soviel Druck machen, dass man Freundschaftsspiele wie gegen uns vor Jahren absagt.“

 

Haben Fans zu viel Macht?

Zurück nach Österreich. Auch bei uns ist es Gang und Gebe, dass sich Fans aktiv in die Vereinspolitik einmischen und sie teilweise sogar bestimmen. In Graz haben Ultras vor nicht allzu langer Zeit die Katakomben der UPC Arena gestürmt. Sogenannte Fans nehmen sich sogar das Recht über das Privatleben der Spieler zu bestimmen. „Wenn ich einen von denen nach einer Niederlage beim Fortgehen erwische, schicke ich ihn heim. Der hat gefälligst zu trainieren“, schildert ein eingefleischter Sturm-Fan hinter vorgehaltener Hand die Gepflogenheiten, gegenüber SALZBURG24. Harter Tobak. Wohin soll das führen, ist das noch mit Tradition zu erklären und haben Fans zu viel Einfluss auf die Vereine? Urteilen Sie selbst.  

 

 

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

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