Mediale Negativ-Kampagne?

ÖFB-Boss Gerhard Milletich tritt zurück

: ÖFB-Präsident Gerhard Milletich am Mittwoch, 10. August 2022, während der PK des ÖFB-Frauen-Nationalteams anl. der Kaderbekanntgabe vor dem Spiel gegen England in Wien. 
Veröffentlicht: 31. Jänner 2023 16:09 Uhr
Gerhard Milletich legt sein Amt als Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) zurück. Der 66-jährige Burgenländer stand bereits seit geraumer Zeit in der Kritik.
SALZBURG24 (jp)

Die Ära Milletich beim ÖFB ist bereits wieder zu Ende: Der 66-jährige Burgenländer gab am Dienstagnachmittag seinen Rücktritt bekannt. Milletich war seit September 2021 ÖFB-Präsident und war zuletzt wegen Inseraten-Vorwürfen in die Kritik geraten.

Anschuldigungen setzen Milletich unter Druck

Im vergangenen Oktober erhoben zunächst das Wochenmagazin "News" und danach die Tageszeitung "Kurier" Vorwürfe, Milletich würde sein Amt nutzen, um bei ÖFB-Partnern Inserate für sein Unternehmen zu lukrieren. Der Burgenländer, Geschäftsführer des Bohmann-Verlags, soll im Zuge von Vorstellrunden mit Sponsoren des Verbandes um Einschaltungen in seinen Magazinen geworben haben. Laut Milletich habe er mit den genannten Unternehmen bereits vor seiner Amtszeit und teils schon Jahrzehnte Geschäftsbeziehungen gehabt. "Es ist mein Beruf, Inserate zu verkaufen", sagte er damals zum Kurier.

Inseraten-Vorwürfe gegen ÖFB-Präsident Milletich

ÖFB-Präsident Gerhard Milletich soll bei Sponsoren des Fußball-Bundes um Inserate in seinen eigenen Magazinen geworben haben. Er weist die Vorwürfe zurück.

SFV-Präsident Hübel kein Milletich-Anhänger

Milletich kündigte eine Klage gegen die Zeitung an, die Vorwürfe konnte er aber nicht ausreichend entkräften. Die Landes-Verbandschefs Gerhard Götschhofer (Oberösterreich), Josef Geisler (Tirol) und Herbert Hübel (Salzburg) outeten sich als bekennende Gegner des Burgenländers, Sportminister Werner Kogler (Grüne) empfahl die Einsetzung einer objektiven Kommission. Die erfolgte am 8. Dezember. Bei einer außerordentlichen Präsidiumssitzung wurde das Ethikkomitee der Bundesliga unter Vorsitz des pensionierten Richters Wolfgang Pöschl mit großer Mehrheit mit der Klärung der Causa betraut.

Milletich scheitert in erster Instanz

Milletich ging nach wochenlangem Zögern schließlich vor Gericht, scheiterte aber erstinstanzlich am 16. Jänner mit seinem Antrag auf Veröffentlichung einer Gegendarstellung im Kurier und zog daraufhin eine weitere Klage am Folgetag zurück. Götschhofer, auch ÖFB-Vizepräsident, erklärte als Zeuge vor Gericht, er habe mit vier Sponsoren des ÖFB gesprochen, mit denen Milletich zwecks Inseratenschaltungen Kontakt aufgenommen habe. Sie hätten ihm mitgeteilt, dass vor Milletichs Funktion als ÖFB-Präsident kein geschäftlicher Kontakt bestanden habe. "Sie waren irritiert und verwundert über diese Bitten wegen Inseraten", schilderte Götschhofer.

"Aufgrund der massiven medialen Negativ-Kampagne und der internen Angriffe gegen meine Person, sehe ich mich veranlasst, meine Funktion als Präsident des ÖFB mit sofortiger Wirkung zurückzulegen", ließ Milletich in einer Pressemeldung des ÖFB verlauten.

Burgenländer nach 16 Monaten out

Gerhard Milletich wurde erst im September 2021 zum ÖFB-Präsidenten gewählt und setzte sich dabei gegen Unternehmer Roland Schmid durch. Nach rund 16 Monaten endete die Amtszeit des Präsidenten beim ÖFB. Der österreichische Fußballbund gab zuvor schon die Trennung von Schiedsrichter-Manager Andreas Fellinger bekannt.

Wie es weitergehen soll, wird der Fußballbund schon am Freitag beraten.

(Quelle: salzburg24)

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