Vor Duell in Kasachstan

ÖFB-Störfeuer durch internen Konflikt in Causa Neuhold

Veröffentlicht: 13. November 2024 14:25 Uhr
Rund um das Nations-League-Duell des ÖFB-Teams in Kasachstan soll der interne Konflikt rund um Ex-Geschäftsführer Ralf Rangnick nun auch den Spielerkreis erfasst haben. Teamchef Ralf Rangnick und sein Team sollen sich zudem hinter Bernhard Neuhold gestellt haben.

Auf Österreichs Fußball-Nationalmannschaft wartet auf dem Weg zum Nations-League-Gruppensieg ein beschwerliches Auswärtsmatch. Rund sieben Stunden saß die ÖFB-Auswahl am Mittwoch im Flieger nach Almaty, wo es tags darauf gegen Kasachstan (16.00 Uhr) um wichtige Punkte geht. Ralf Rangnick ortete eine "gute Energie" im Aufgebot. Unwillkommene Ablenkung für den Fußball-Bund lieferte jedoch der schwelende interne Konflikt, der nun scheinbar auch das Team voll erfasst hat.

Verträge zwischen Spieler und ÖFB laufen aus

Dass Rangnick kurz vor dem Abflug am Mittwoch in einem öffentlichen Statement im Namen der Mannschaft erneut die Lanze für Vertrauensmann Bernhard Neuhold brach und Kritik an der Verbandsspitze tätigte, ließ aufhorchen. Schon davor hatten die "SN" (Dienstag-Ausgabe) berichtet, dass es Boykott-Drohungen geben soll. Es geht um Marketing- und Sponsoren-Termine. Ein entsprechender Vertrag zwischen den Teamspielern und dem ÖFB läuft mit Jahresende aus. Die Spieler könnten im Zuge von neuen Verhandlungen mehr für ihre Tätigkeiten abseits des Spielfelds verlangen oder auch gar darauf verzichten wollen.

Rangnick: "Dann bin ich einen Tag später nicht mehr Teamchef"

Eine frühzeitige Vertragsverlängerung steht bei Teamchef Ralf Rangnick nicht zur Debatte. Für den 66-jährigen Deutschen ist eine Unterschrift auch abhängig von einer möglichen WM-Qualifiaktion.

Die Querelen im Hintergrund passen nicht zum Bild, das Österreichs Auswahl sportlich abgibt. Aktuell ist das Team voll auf Kurs. Gewinnen Marko Arnautovic und Co. gegen den Underdog und holen auch drei Tage später in Wien gegen Slowenien einen vollen Erfolg, ist ihnen Rang eins und damit die Rückkehr in die Liga A nicht mehr zu nehmen.

"Wird darum gehen, in unserer Zeit zu bleiben"

Die lange Reise in die Zwei-Millionen-Stadt soll keine Ausrede sein. Mittwoch 13.30 Uhr hob das Team per Chartermaschine aus Wien ab, planmäßig sollte man zehn Minuten vor Mitternacht Ortszeit in Almaty ankommen. Die Uhren werden nicht umgestellt, die Österreicher leben quasi in der mitteleuropäischen Zeitzone weiter. "Es wird darum gehen, in unserer Zeit zu bleiben, um den Körper nicht außer Kontrolle zu bringen", meinte Offensivmann Christoph Baumgartner.

Anzeige für den Anbieter Pinpoll über den Consent-Anbieter verweigert

Geschlafen werden soll deshalb beim Hinflug nicht. Der Anpfiff erfolgt am Donnerstag um 20.00 Uhr Ortszeit bei Minusgraden. Die Kulisse sollte passen, das rund 23.000 Zuschauer fassende Ortalyk Stadion ausverkauft sein. Zurück nach Wien geht es gleich nach Abpfiff - da ist Schlafen laut Baumgartner Pflicht, "um nicht in Wien anzukommen und hundemüde zu sein". Die Landung ist Freitagfrüh für 4.25 Uhr avisiert. Tipps wurden auch bei einer Schlafexpertin eingeholt, verriet der Leipzig-Legionär.

Kasachstans Mannschaft ist das Prozedere gewohnt. Auswärts nahmen die Zentralasiaten in der laufenden Nations League noch nichts mit, daheim hielten sie sich aber wacker. Gegen Norwegen (0:0) und Slowenien (0:1) kassierte die Elf von Trainer Stanislaw Tschertschessow nur ein Gegentor. Keinen Treffer ließ Kasachstan auch in den jüngsten beiden Heimspielen gegen Österreich zu. In der WM-Qualifikation gab es 2011 und 2012 jeweils in Astana zwei 0:0.

Ralf Rangnick fordert in Kasachstan "Tugenden"

Österreich will den Außenseiter nun mit den gewohnten Qualitäten knacken. Aggressiv im Pressing agieren und zu Balleroberungen kommen steht auf der Agenda. "Wir wollen unsere Tugenden ausspielen, egal gegen welchen Gegner", meinte Baumgartner. Rangnick ging damit d'accord. "Wenn wir unser wahres Gesicht zeigen, bin ich guter Dinge, dass wir beide Spiele gewinnen", meinte der Deutsche. Er kündigte an, mit Bestformation einlaufen zu wollen. Alexander Schlager wird im Tor beginnen, Patrick Pentz dann gegen Slowenien übernehmen. In Almaty nicht dabei sind der geschonte Gernot Trauner und Florian Grillitsch, der an einer Entzündung im Adduktorenbereich laboriert.

"Die Spieler haben einen sehr fokussierten Eindruck gemacht. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir diese Energie morgen auf den Platz bringen. Das wird der Schlüssel sein", betonte Rangnick, dessen Marschroute zuletzt passte. Im Oktober traf Rot-Weiß-Rot in den Heimspielen gegen Kasachstan (4:0) und Norwegen (5:1) nicht weniger als neunmal. Fünf Treffer fielen dabei aus direkten Umschaltsituationen hielt Rangnick fest. Dreimal trafen die Österreicher nach Standardsituationen. Ein weiterer Punkt, den Rangnick positiv hervorstrich. "Das war auch an der Zeit."

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

25.09.2025
Europa League

In letzter Minute: Porto besiegt Salzburg

Von Aleksandar Andonov
20.03.2025
Nations Leage

Zwei Traumtore bei Österreich gegen Serbien

18.03.2025
Serbien-Doppel steht an

Real-Star David Alaba vor ÖFB-Startelf-Comeback

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken