19-Jähriger trotzt Situation

Oscar Gloukh spricht vom "aufregendsten Tor seiner Karriere"

Salzburgs Israeli Oscar Gloukh (weiß) mauserte sich bei Inter Mailand zum besten Bullen. 
Veröffentlicht: 25. Oktober 2023 09:04 Uhr
Trotz der für ihn mental schwierigen Situation war Salzburgs Oscar Gloukh einer der Lichtblicke der Bullen im San Siro. Bei der knappen 1:2-Niederlage bei Inter Mailand in der Champions League (CL) zeigte der 19-jährige Israeli nicht nur einen starken Auftritt, sondern trug sich auch in die Torschützenliste ein. Den Krieg in der Heimat lässt sich der Mittelfeldspieler sportlich bislang nicht anmerken.
SALZBURG24 (mf)

In einer außergewöhnlich schwierigen Situation gelingt es ihm, seinen Fokus auf den Fußball zu richten. Der Israeli Oscar Gloukh hat am Dienstag bei der 1:2-Niederlage gegen Inter Mailand nicht nur seinen zweiten Champions-League-Treffer erzielt, er war in San Siro auch Salzburgs bester Mann auf dem Platz. Von Trainer Gerhard Struber gab es Sonderlob. Dabei waren die vergangenen Wochen ob der Kriegswirren in seiner Heimat für den 19-Jährigen keine einfachen.

"Ich freue mich für Oscar, dass er trotz aller Umstände wieder so konzentriert ins Spiel gerutscht ist, voller Tatendrang war, Verantwortung übernommen hat", erklärte Struber. "Er wächst mehr und mehr immer tiefer rein. Er ist mittlerweile ein großer Anker für Tore und für erfolgreiche Spiele", fügte der Kuchler (Tennengau) hinzu.

Oscar Gloukh erneut in Champions League erfolgreich

Schon beim CL-Auftaktsieg Mitte September bei Benfica Lissabon (2:0) hatte Gloukh getroffen. In Mailand hätte er Salzburg bereits in der vierten Minute in Führung bringen können, ehe ihm in der 57. mit seiner zweiten Großchance der Ausgleich gelang. Die Atmosphäre in San Siro sei "speziell" gewesen, sagte Gloukh. Sein Jubel fiel ausgelassen aus. "Das war vielleicht das aufregendste Tor meines Lebens. Am Ende war ich aber traurig und unglücklich, dass es nicht genug war."

Die Salzburger wollen möglichst lange in der Champions League vertreten sein. "Also brauchen wir die Punkte", betonte der Offensivmann. "Wir haben großartig gespielt als Team, wir haben uns verbessert. Aber es war nicht genug, wir haben verloren. Wir werden weiter arbeiten."

Israeli lebt Salzburg-DNA

Gloukh selbst wird eine immer wichtigere Rolle zuteil. Struber lobte nicht nur seine Dribblings, sondern auch sein Verhalten gegen den Ball: "Wie er mitarbeitet, wie er sich mittlerweile in unserer Identität entwickelt hat, wie wir Fußball spielen wollen - das geht in mehrere Richtungen". Das Ausnahmetalent aus Israel war vor einem Dreivierteljahr für kolportierte sieben Millionen Euro von seinem Stammclub Maccabi Tel Aviv nach Salzburg gewechselt. In den vergangenen Wochen der Ungewissheit und Sorgen um seine Familie führten die Vereinsverantwortlichen immer wieder Gespräche mit dem Teenager.

Starker Salzburger CL-Auftritt reicht gegen Inter nicht

Gegen Vorjahresfinalist Inter Mailand verkaufte sich Salzburgs junges Champions League-Team teuer. In der dritten Königsklassen-Runde verloren die Bullen am Dienstagabend knapp mit 1:2 (0:1) im …

Bei Struber ist Gloukh gesetzt - auch wenn er in dieser Saison noch kein Spiel über die volle Distanz absolviert hat. Im November soll der Spielmacher auch wieder für Israels Nationalteam auflaufen. Die vergangene Länderspielpause hatte er nach der Eskalation des Konfliktes in Nahost und den folgenden Spielabsagen in Salzburg verbracht.

Bildergalerien

(Quelle: apa)

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