LASK zieht in sein neues Zuhause. Am Freitag (20.30 Uhr/live Sky) eröffnet der Fußball-Bundesligist aus Linz mit einem Heimspiel gegen Austria Lustenau die neue Raiffeisen Arena. Das Schmuckkästchen auf dem Linzer Froschberg bietet bei nationalen Spielen - an das Gründungsjahr des Clubs angelehnt - 19.080 Menschen Platz, international sind es 17.117. Bis zuletzt wurde geschraubt, gespachtelt und geputzt.
Erste Stadionführung in Linz
Für den ersten Spieltag sei man aber bereit, betonte LASK-Präsident Siegmund Gruber am Mittwoch bei einer Stadionführung für Journalisten. "Das war unser vordringlichstes Ziel." Der LASK ist im neuen Stadion erstmals der Herr im Haus. Selbst im Anfang 2021 abgerissenen Vorgängerstadion auf der Gugl war der Club nur "geduldeter Mieter", wie es Gruber formulierte. "Jetzt sind wir derjenige, der entscheiden kann, wann aufgesperrt wird und wie der Rasen gemäht wird. Das ist Heimat, jetzt sind wir wirklich angekommen."
Finanziert wird die Arena unter anderem über einen langfristigen Bankkredit, eine Förderung von bis zu 30 Mio. Euro vom Land Oberösterreich und ein Modell mit Privatinvestoren, das die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich abwickelt. Für das Stadion per se waren Gesamtkosten von 65 Mio. Euro budgetiert, inklusive noch nicht fertiggestellten Zusatzeinrichtungen wie Trainingsplatz, Büroräumlichkeiten oder Tagesrestaurant waren es laut Gruber 85 Millionen.
Inspiration bei Tottenham und ManCity
Die Solaranlage auf dem Dach ist noch nicht fertiggestellt - im Gegensatz zu den Fan-Kiosken, auf denen mit einer modernen Zapfmethode ("Bottom up") in weniger als fünf Sekunden ein Bier gefüllt werden kann. "Wir haben uns nicht viel von anderen Stadien abgeschaut, aber das kommt von Tottenham", erklärte Gruber. Eine rund angelegte Heimkabine haben ebenfalls nur wenige Clubs, darunter Englands Meister Manchester City.
Die LASK-Männer absolvierten am Mittwochvormittag ihr erstes Training in der neuen Heimstätte. Trainer Dietmar Kühbauer hofft auf entsprechende Unterstützung von den Rängen. Laut Gruber halte man inklusive Hospitality bei 7.000 verkauften Abos - gegenüber weniger als 3.000 in Pasching. "Da sind wir von den Zahlen wirklich, wirklich gut unterwegs." Ausverkauft wird das Eröffnungsspiel aber nicht sein. Einzelkarten für die Lustenau-Partie wurden nämlich nicht aufgelegt. Tickets sind - abgesehen von Abonnenten - nur im Doppelpack mit dem zweiten Heimspiel im neuen Stadion am 12. März gegen Meister Salzburg erhältlich.
Salzburg gastiert in Linzer Raiffeisen Arena
Die LASK-Frauen hatten vergangenen Sonntag bereits ein Testspiel vor 3.500 Zuschauern in der neuen Arena bestritten. Für den Auftakt der Männer waren laut LASK-Angaben bis Mittwochnachmittag 11.500 Tickets abgesetzt. Die ASK-Stehplatztribüne für 4.500 Fans ist ausverkauft. Sie ist im Gegensatz zum Rest des Stadion durchgängig und nicht in zwei Rängen konzipiert.
Der Hospitality-Bereich setzt auf der Haupttribüne auf. Diese überragt den Rest des Stadions mit einer Dachhöhe von 26,5 Metern damit deutlich. Der großzügige Bereich für VIP-Gäste sei laut Gruber auch für den ÖFB ein Hauptargument gewesen, mit den ersten Länderspielen des Jahres am 24. März gegen Aserbaidschan und am 27. März gegen Estland ins neue Linzer Stadion zu gehen. "Da sind wir sehr stolz", sagte der LASK-Präsident.
Zahlen und Fakten zur Raiffeisen Arena
- Fassungsvermögen nationale Spiele (inklusive Stehplätzen): 19.080
- Plätze Fassungsvermögen internationale Spiele (nur Sitzplätze): 17.117 Plätze
- Fassungsvermögen Businessclub Tribüne: 2.386 Plätze, dazu 42 Sky-Boxen mit je zwölf Tribünenplätzen und zwei Event-Sky-Boxen mit je 50 Tribünenplätzen
- Budgetierte Baukosten Stadion: 65 Mio. Euro (inkl. Zusatzeinrichtungen 85 Mio. Euro)
- Gesamtfläche: 39.000 Quadratmeter (insgesamt 680 Räume)
- Verarbeitete Menge Stahl: ca. 1.100 Tonnen
- Länge verlegter Bierleitungen: 8,8 km Maximale Dachhöhe: 26,5 m
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(Quelle: apa)