Sadio Mane hat ausgerechnet vor dem wichtigsten Spiel des Jahres für Unruhe bei Fußball-Meister Red Bull Salzburg gesorgt. Der Flügelspieler flog am Dienstag nicht mit dem Team zum Play-off-Rückspiel der Champions League nach Malmö. Mane hatte sich bereits am Vortag vom Training entfernt und ist seither allen Terminen ferngeblieben. Der Senegalese dürfte einen Transfer durchboxen wollen.
Mane bedauert Missverständnis
Sadio Mane erklärte in einer Stellungnahme, die er den "Salzburger Nachrichten" übermittelte, zwischen Sportdirektor Rangnick und ihm sei es zu einem Missverständnis gekommen. Dies bedaure er, schrieb Mane via Email. "Ich möchte meine Teamkameraden und unsere Fans nicht im Stich lassen. Ich möchte unbedingt morgen in Malmö spielen und bin bereit noch heute einen Flug nach Malmö zu nehmen", betonte der Senegalese am Dienstag.
Kein Einzelfall
Es war nicht das erste Mal, dass Mane Auffällig wurde. SALZBURG24 weiß, dass der Senegalese sich gerne seine Freiheiten nimmt. So erschien er zum Beispiel nicht beim Fanclub-Turnier im Juli, zu dem der ganze Salzburger Kader kommen sollte. Ohne sich dafür zu entschuldigen, nutzte er stattdessen die Zeit um seine Freundin am Münchner Flughafen abzuholen – so die Gerüchte. Ganz zum Ärger von Sportdirektor Ralf Rangnick.
Vereinswechsel als Hintergrund?
"Ich gehe davon aus, dass es etwas damit zu tun hat, dass er gerne den Verein wechseln möchte", sagte Red Bulls Sportdirektor Ralf Rangnick. Mane war im Sommer immer wieder mit ausländischen Clubs in Verbindung gebracht worden. Ein spruchreifes Angebot liege laut Rangnick aber nicht vor. "Bis jetzt war noch keines dabei, mit dem es sich gelohnt hätte, sich ernsthaft auseinanderzusetzen", meinte der Deutsche. Das Transferfenster schließt kommenden Montag.
Mane verweigert Aussprache
Mit Manes Zukunft wollen sich die Salzburger laut Rangnick erst nach ihrer Rückkehr aus Malmö beschäftigen. Der 22-Jährige war am Montag beim Training auf Chefcoach Adi Hütter zugekommen. "Er hat gesagt, dass er sich vom Kopf her nicht in der Lage fühlt, am Training teilzunehmen", erklärte Rangnick. Daraufhin habe ihn dieser in die Kabine geschickt. Nach Ende der Einheit war Mane dort aber nicht mehr anzutreffen.
Einer schriftlichen Aufforderung zu einem Gesprächstermin am Dienstag in der Früh (8.30 Uhr) kam Mane laut Rangnick ebenfalls nicht nach. Der Offensivstar wurde daraufhin vorerst einmal aus dem Kader für Malmö gestrichen. "Wenn es offensichtlich ist, dass ein Spieler in so einer Situation, vor dem wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte und auch in seiner Karriere, die eigenen Interessen über die des Vereins stellt, dann bleibt einem nichts anderes übrig", meinte Rangnick. "Da ist es nur logisch, dass er nicht dabei ist."
Verbleib in Salzburg unwahrscheinlich
Mane war Ende August 2012 für kolportierte vier Millionen Euro vom FC Metz nach Salzburg gewechselt. Seither war der schnelle Angreifer auf der linken Außenbahn gesetzt. Sein Vertrag läuft bis 2016. "Wir befanden uns auch mit Sadio zuletzt in relativ konstruktiven Gesprächen", sagte Rangnick. "Nach dem, was heute passiert ist, gehe ich aber davon aus, dass es auch da schwierig wird, die fortzusetzen."
Bruno ersetzt Mane
Dem Spielerrat wurde die Maßnahme am Dienstagvormittag mitgeteilt. In Malmö könnte Mane von Neun-Millionen-Mann Massimo Bruno ersetzt werden. Der 20-jährige Belgier, vom RSC Anderlecht über RB Leipzig nach Salzburg gekommen, hat bisher in allen drei Ligaspielen, die er von Beginn an bestritten hat, ein Tor erzielt - darunter zuletzt gegen die Admira (3:0) und Altach (5:0). Zweite Alternative wäre der etwas robustere ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer, der im Hinspiel (2:1) im Sturm den Brasilianer Alan ersetzt hatte.
Red Bull Salzburg kann auch ohne Mane
Das Fehlen von Mane reduziert den Kader, der Hütter in Schweden zur Verfügung steht, auf 18 Mann. "Er ist heuer in ein paar Spielen nicht dabei gewesen, die haben wir alle gewonnen", erinnerte Hütter. "Von daher ist es kein Problem." Vom Verhalten seines Spielers zeigte sich der Chefcoach dennoch enttäuscht. Hütter: "Dass so etwas nicht professionell ist, darüber braucht man nicht lange zu diskutieren. Das ist disziplinlos."
(APA)
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(Quelle: salzburg24)