Der österreichische Pokal-Bewerb entwickelte sich im letzten Jahrzehnt quasi zur "One-Man-Show". Und das bleibt mit dem 15. Cup-Sieg in Folge vorerst auch so.
Salzburg im Cup Maß aller Dinge
In 45 Partien gingen die Salzburger sage und schreibe 44 Mal als Sieger vom Platz und sind seit siebeneinhalb Jahren daheim ungeschlagen. Seit 2013 waren die Mozartstädter in jeder Cup-Runde mit dabei und haben lediglich ein Spiel (Finale 2017/18 gegen Sturm Graz) verloren. Dabei traf der Serienmeister 200 Mal ins Schwarze und fing sich nur 25 Gegentreffer ein.
Von Spannung keine Spur
Vor dem Cup-Kracher deuteten die letzten direkten Duellen auf ein spannendes Spiel hin. Zu eng und ausgeglichen gestalteten sich die Partien zwischen den beiden österreichischen Top-Klubs. In der Liga kam es zuletzt zu einem 1:1-Remis.

Von Ausgeglichenheit sowie Spannung war diesmal aber keine Spur. Da konnte sich Salzburg-Trainer Jesse Marsch sogar leisten Kapitän Andreas Ulmer (Wadenverletzung) gar nicht ins Aufgebot zu stellen. Auch Patson Daka bekam eine Pause und nahm auf der Bank Platz.
Bullen machen früh alles klar
Salzburg diktierte das Geschehen und spielte sich regelrecht in einen Torrausch. Die Anfangsphase verlief zwar recht verhalten, doch nach 16 Minuten schlug es scho im Kasten der Wiener ein.

Nach drei direkt gespielten Pässen im Mittelfeld und dem Assist von Mergim Berisha überhob Dominik Szoboszlai Keeper Paul Gartler zur 1:0-Führung der Bullen – und das mit der ersten richtigen Torchance in dieser Begegnung.
Salzburg tanzt Rapid Wien aus
Danach ging es Schlag auf Schlag: Berisha drückte den Ball nach einem Szoboszlai-Freistoß und Koita-Vorlage zum 2:0 über die Linie.
Nur drei Minuten später kamen die Bullen erneut zu einer Jubeltraube zusammen. Berisha leitete den dritten Treffer der Salzburger mustergültig vor, tanzte mit dem Ball und spielte ideal auf Koita. Der Stürmer machte es ihm gleich und düpiert die Wiener Abwehr mit mehreren Hacken – 3:0.
"Wir haben die Torte zu leicht bekommen. So kann man in Salzburg nicht bestehen“, resümierte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer.
Wiener verkürzen per Elfmeter
Jeder Schuss der Salzburger war in der ersten Hälfte ein Treffer! Rapid Wien sah überhaupt kein Land und kam nur durch ein Elfmetertor von Taxi Fountas (45. +3), das Ramses Kristensen verschuldete, zurück.
Bullen im Torrausch
In der zweiten Hälfte ging es in der selben Tonart weiter: Salzburg spielte sich in einen Torrausch und traf noch weitere drei Mal.
"Ich denke schon, dass der Sieg auch in der Höhe verdient ist. Wir haben mit Entschlossenheit agiert", sagte Zlatko Junuzovic.
Daka (76.) überraschte Gartler im kurzen Eck zum 4:1. Nach einem herrlichen Weitschuss-Treffer von Ullmann zum 4:2 aus rund 30 Metern, setzten die Salzburger wieder die letzten Akzente.
Salzburg gegen Austria Wien im Viertelfinale
Hofmann sah nach einer Attacke an Noah Okafor die Ampelkarte (83.), den strittigen Elfmeter verwertete Camara zuum 5:2. Für den Schlusspunkt sorgte Außenverteidiger Kristensen mit einem hohen Schuss ins kurze Eck. Die Salzburger haben damit weiter seit 2013 nur ein einziges Cup-Spiel (Finale 2018) verloren.
Im Viertelfinale (5. bis 7. Februar 2021) treffen die Bullen in einem Heimspiel auf die Wiener Austria. "Ich bin nicht zufrieden mit der Auslosung. Wir bekommen immer Gegner aus der ersten Liga", ärgerte sich Marsch ein wenig.
Cup-Ergebnisse vom Achtelfinale
- Red Bull Salzburg - Rapid 6:2 (3:1)
- LASK - ASK Elektra (Wiener Stadtliga) 3:0 (3:0)
- WAC - SKU Amstetten (2. Liga) 2:0 (1:0)
- Kapfenberger SV (2. Liga) - Blau Weiß Linz (2. Liga) 2:0 (0:0)
- FK Austria Wien - TSV Hartberg 5:3 (3:0)
- Vienna (Wiener Stadtliga) - SCR Altach 2:1 (1:1)
- SK Sturm Graz - FC Wacker Innsbruck (2. Liga) 1:0 (0:0)
- FAC (2. Liga) - SK Austria Klagenfurt (2. Liga) 1:3 (0:0,1:1) n.V.
Cup-Achtelfinale: Salzburg – Rapid Wien 6:2 (3:1)
Aufstellungen
Red Bull Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Vallci – Junuzovic, Camara, Mwepu, Szoboszlai – Berisha, Koita
Rapid Wien: Gartler - Greiml, Hofmann, Barac, Ullmann - Schick, Knasmüllner, Grahovac, Ritzmaier - Kara, Fountas
Tore: Szoboszlai (16.), Berisha (19.), Koita (23.) Daka (76.) Camara (Elfmeter 83.); Fountas (45.+2) Kristensen (88.), Ullmann (78.)
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(Quelle: salzburg24)