Ungeschlagene Ligaphase, Elfmeter-Krimi um den Achtelfinal-Einzug gegen Celtic Glasgow und am Faschingsdienstag mit Atlético Madrid das nächste großes Kaliber für die Salzburger in der Youth League.
An eine Karnevals-Gaudi dachte im Lager der Bullen niemand. Dafür genoß die Jugend-Königsklasse bei den Salzburgern einen zu hohen Stellenwert. Mit einem 2:1-Triumph setzen sich die Bullen gegen die Spanier durch. "Ich bin unglaublich glücklich. Als Mannschaft haben wir richtig hart kämpfen und leiden müssen. Dann so ins Viertfelfinale aufzusteigen ist richtig geil", erzählte Salzburg-Kapitän Valentin Sulzbacher im Interview mit SALZBURG24 (siehe Video oben).
Drei "große" Bullen kicken in Youth League mit
Allein die Aufstellung mit John Mellberg, Edmund Baidoo und Tim Trummer, drei Salzburger, die bereits Bundesliga-Luft schnuppern durften, zeigte, wie ernst sie den Bewerb nahmen. Salzburg legte vor den Augen von Thomas Letsch, Adam Daghim und Co. furios los. Edmund Baidoo setzte mit einem "Stanglpass" Oghenetejiri Adenjenughure (2.) ideal in Szene, der kam allerdings nicht an den Ball.
Wie schon das Duell gegen Celtic bot auch dieses Spiel Dramatik pur. Den Auftakt machte ein früher Elfmeter-Alarm (4.). Die Salzburger forderten einen Strafstoß, nachdem Tim Paumgartner zu Fall gebracht worden war. Die Pfeife von Schiedsrichter Jakob Sundberg aus Dänemark blieb beim ersten Aufreger aber stumm.
Salzburger Elfmeter-Drama
Die Salzburger dominierten das Spiel und schnürten Atlético Madrid in der eigenen Hälfte ein. Die Mannschaft von Trainer Daniel Beichler wurde immer gefährlicher. In der Anfangsphase stand einmal mehr der Schiedsrichter im Mittelpunkt. Der von Kapitän Valentin Sulzbacher in Szene gesetzte Baidoo bediente den völlig freistehenden Adenjenughure, der fünf Meter vor dem Tor einschussbereit stand. Statt den Ball ins leere Tor zu schieben, wurde er an der Hand gezogen und zu Fall gebracht. Einen Elfmeter bzw. die Rote Karte gab es erneut nicht.
Es war die zweite Szene, in der den Jung-Bullen ein Elfmeter verweigert wurde. In einem Elfmeter-Krimi vor drei Wochen bewiesen die Salzburger Nerven und Qualität vom Punkt haben, als sie ins Achtelfinale gegen Celtic Glasgow eingezogen sind.
Vieles lief gegen die Jung-Bullen. Als Lassina Traoré nach seinem zweiten Foul mit Gelb-Rot vom Platz flog, wurden die Sorgenfalten bei Paumgartner und Co. trotz spielerischer Dominanz immer größer.
Daniel Beichler: "Unfassbar und hochverdient"
"Es war von Beginn weg klar, dass es ein enges Spiel werden wird. Wie die Jungs heute aufgetreten sind, war unfassbar. Der Sieg war hochverdient. In Unterzahl zwei Elfmeter zu erzielen war stark", strahlte Beichler (siehe Video oben).
Trainer Beichler reagierte mit einer taktischen Umstellung: Für Adenjenughure kam Jakob Brandtner. Wenige Sekunden nach dem Ausschluss kamen die Salzburger in Unterzahl wieder gefährlich vor das Tor. Doch wieder fand der Stanglpass keinen Abnehmer: Diesmal verpasste Trummer seinen Mitspieler.
Es sollte einfach nicht sein. Mit einem Mann weniger wurde der vermeintliche Führungstreffer von Valentin Zabransky wegen einer umstrittenen Abseitsentscheidung aberkannt.
"Am Ende waren auch ein stückweit die Schiedsrichter-Entscheidungen gegen uns, aber es hat uns nicht davon abgehalten, eine Top-Leistung zu zeigen und aufzusteigen", betonte Salzburgs Trainer Beichler.
Jung-Bullen besiegen Atlético Madrid
Dann platzte endlich der Knoten: Beichlers Joker Brandtner lieferte die Vorbereitung für Baidoos (56.) 1:0-Führungstreffer. Der 19-jährige Ghanaer blieb cool und schob gegen Madrids Tormann Salvador Esquivel gekonnt ein.
Es sollte noch besser werden. Nach einem Elfmeter-Foul an Enrique Aguilar übernahm "Capo" Sulzbacher (61.) die Verantwortung und verwertete den Strafstoß eiskalt – 2:0. Die offensiv unauffälligen Spanier kamen aber wieder ran. Romeo Huseo (65.) verkürzte mit seinem zweiten Youth-League-Treffer per Traumtor zum 2:1.
Der Endspurt blieb spannend, änderte aber nichts mehr an dem Aufstieg der Salzburger. Auch, weil Bullen-Schlussmann Christian Zawieschitzky in Minute 92 einen gefährlichen Freistoß von der Strafraumgrenze entschärfte.
Im Youth-League-Viertelfinale gegen Sturm Graz?
Im Viertelfinale (1./2. April) haben die Jung-Bullen gegen Sturm Graz oder Olympiakos Piräus (Mittwoch ab 15.30 Uhr) erneut Heimrecht und könnten mit einem Erfolg das Ticket für das Final-Four-Turnier im schweizerischen Nyon buchen.
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(Quelle: salzburg24)