Seit dem Winter 2012 trainierte Markus Scharrer die Kampfmannschaft von Regionalligist SV Seekirchen. Zugegeben nicht immer eine einfache Aufgabe, da der Verein so gut wie jede Saison um den Verbleib in der Liga kämpft. Dennoch nahm „Max“ den Kampf an und startete zu Beginn der aktuellen Saison einen kleinen Umbruch in der Mannschaft – mit anfänglichem Erfolg. Nach 16 Runden hält die Mannschaft mit 14 Punkten auf Rang 13. Nach dem 1:1 im Heimspiel gegen die Innsbruck Amateure gab der Verein über seine Homepage die Trennung von Scharrer bekannt. In einem „Scharrer DIREKT“ –Spezial dreht sich deshalb alles um das Thema Entlassung.
„Ich war sehr enttäuscht“
Zuerst war ich sehr enttäuscht über die Entlassung. Auch über das "wie" und vor allem über einige Personen.
Sonntag vor einer Woche (vor dem Spiel gegen Innsbruck, Anmerkung) gab es zum ersten Mal eine Aussprache mit dem gesamten Vorstand, wo auch zum ersten Mal die gesamte Situation angesprochen und mir weiterhin das Vertrauen ausgesprochen wurde.
„Dennoch war ich zufrieden“
Eines vorweg:
Dass die Punkteausbeute katastrophal war das ist kein Geheimnis, das habe ich auch immer selbst gesagt. Aber wenn man jetzt das halbe Jahr nimmt, von Anfang an mit all seinen Problemen betrachtet, wird es die eine oder andere Erklärung dazu geben.
Wir sind im Sommer aus sportlicher Sicht abgestiegen. Danach habe ich einen großen Schnitt gemacht, mich von vielen alten ausgebrannten Spielern getrennt und habe die Mannschaft noch einmal radikal verjüngt. Spieler nach Seekirchen zu holen heißt aber, die Spieler zu bekommen, die am Transfermarkt über bleiben. Dennoch war ich zufrieden! Zehn Spieler wurden abgegeben, neun Spieler sind gekommen. Davon allerdings fünf die noch nie in der RLW gespielt haben, einer nach einem Kreuzbandriss (Oberauer) und auch Luki Wührer kam nach langer Verletzungspause nach Seekirchen. Eine Mannschaft die abgestiegen wäre nur mit jungen Spielern zu verstärken, von denen viele keine Regionalligaerfahrung hatten, war natürlich ein großes Risiko.
Verletzungssorgen
Trotz allem war ich in der Vorbereitung von der Qualität der jungen Spieler überzeugt und auch dass ich mit diesem jungen Team nicht absteigen werde. Der Kader war mit einer Kaderstärke von 19 plus zwei aufgrund des unglaublichen Verletzungspechs - leider Gottes - doch zu klein. Bernhard Kletzl riss sich vor dem ersten Training die Achillessehne. Roland Hartl erlitt im ersten Spiel der Saison einen Bandscheibenvorfall, wurde operiert und hat mit 21 Jahren bereits seine Karriere beenden müssen. Gernot Gottfried beendete wegen Übermüdung und privaten Problemen mit 17 Jahren nach sechs Runden die Saison. Landing kam wegen Visumproblemen erst in Runde 4 aus Sambia. Sonko erlitt einen komplizierten Handbruch im Spiel gegen Liefering und fehlt seitdem. Moritz Strasser ist beim Bundesheer und konnte in den letzten fünf Wochen nur zwei Mal trainieren. Lukas Wührer wurde vor dem ersten Spiel am Knie und Knöchel operiert, hat seitdem Schmerzen und absolvierte nur ein eigenes Programm ohne Mannschaftstraining. Er setzte sich nur als Joker auf die Bank. Zu guter Letzt erlitt auch noch Klaus Märzendorfer im Training einen Kreuzbandriss.
„Es konnte nur besser werden“
So hatte ich in den letzten fünf Wochen nur noch elf Spieler beim Training. Es gab sogar Spiele, in denen ich Co-Trainer Heli Rottensteiner einsetzten musste. Leider blieb so auch der Konkurrenzkampf aus und es war sehr schwer für mich mit so einer kleinen Gruppe zu trainieren, weil gewisse Trainingsschwerpunkte schlecht umgesetzt werden können.
Trotzdem war es auch immer mein Ziel gewisse Spieler individuell weiterzubringen. Den größten Sprung machte so sicherlich Chris Mayr, der mit 20 Jahren in einem Kalenderjahr 18 Tore in der RLW bei einem Abstiegskandidaten erzielte. Wichtige Spiele gegen Hard, St Johann und Altach gingen nur mit einem Tor Unterschied verloren. Und das nicht weil wir die schlechtere Mannschaft waren, sondern weil wir einfach zu unerfahren waren.
"Danke Jungs"
Darum war mein Ziel nur noch so schnell wie möglich in die Winterpause zu kommen, weil jeder wusste dass es danach nur noch besser werden konnte. Der ein oder andere Langzeitverletzte wird zurückkommen und der Verein muss die Spieler ersetzen, die leider aufhören mussten.
Ich bin überzeugt, dass dieses Team nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird, obwohl man in Seekirchen eines wissen muss: Hier spielt man immer um den Abstieg.
Auf diesem Weg möchte ich noch danke sagen für die Zusammenarbeit mit Herbert, Luki, Rudi, Hartl und Heli: Danke Jungs!!
Scharrer DIREKT
SALZBURG24 weiß um die Qualitäten von Markus Scharrer und wird die Zusammenarbeit natürlich weiterhin aufrecht halten. Max wird für uns in der wöchentlichen Rubrik „Scharrer DIREKT“ als Fußball-Insider weiter die Geschehnisse in der Regionalliga West und rund um den Fußball kommentieren.
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(Quelle: salzburg24)