Red Bull Salzburg verpasste die Revanche gegen den WAC. Am Ende feierten die Salzburger das 2:2-Remis aber wie einen Sieg. Immerhin lag die Hütter-Truppe bis kurz vor Schluss noch 0:2 zurück. Der Vorsprung auf den WAC blieb damit bei sechs Punkten. "Mit dem Punkt bin ich zufrieden, mit der Leistung nicht. Wir hatten heute einfach viel zu wenig Ideen, um gefährlich werden zu können. Wir wollten unbedingt gewinnen. Das ist uns nicht gelungen. Wenn man dann kurz vor Schluss noch einen glücklichen Elfmeter bekommt, muss man aber mit dem Punkt zufrieden sein", fiel das Resüme von Trainer Adi Hütter aus.
FC Red Bull Salzburg - WAC 2:2 (0:1)
Tore: Jonatan Soriano (Elfmeter, 87., 90.) Christopher Wernitznig (24.), Roland Putsche (67.)
9.616 Zuschauer
Ilse beißt Zähne zusammen
Überraschenderweise spielte Mittelfeldmann Stefan Ilsanker von Beginn an. Doch seine Rissquetschwunde aus dem Glasgow-Match störte den Halleiner nicht mehr. Ebenso wieder dabei waren die Außenverteidiger Christian Schwegler und Andreas Ulmer. So konnte Adi Hütter seine beste Elf ins Spitzenspiel aufbieten. Ob er lieber die eingespielte Truppe vom 3:1-Sieg in Glasgow auflaufen hätte lassen, kann er im Nachhinein wohl nur selbst beantworten. Aber danach ist man bekanntlich immer schlauer.
WAC ermauert sicht die Führung
Wie zu erwarten machte Salzburg das Spiel, kam auch durch Bruno (4.) zu einem Lattenschuss. Die Dominanz im Mittelfeld resultierte aber nicht in Toren. Der WAC stand kompakt und hatte immer zur rechten Zeit einen Fuß im Passweg. Nach einer knappen Abseitsentscheidung gegen den WAC, machte es die Kühbauer-Truppe weniger Minuten später besser. Wernitznig schloss nach einem Konter eiskalt zum 0:1 ab. Dem Tor ging ein Abwehrfehler von Ilsanker und Ramalho voraus. Es war das erste Tor der Kärntner seit der 1:2-Niederlage gegen Grödig am 12. Spieltag. Am Spielverlauf änderte der Zwischenstand nicht viel. Kevin Kampl und Co. versuchten das nun noch tiefer stehende Kärntner-Bollwerk zu durchbrechen. Erinnerungen an das 0:1 aus dem Hinspiel wurden wach. Die Gäste standen zwischendurch mit zehn Mann im eigenen Strafraum. Die Bullen rieben sich nicht nur am Abwehrriegel, sondern auch an Schiedsrichter Schörgenhofer auf. Auch deshalb bekamen die knapp 10.000 Zuschauer in Hälfte eins keine Torchancen mehr zu sehen.
Salzburg24
Red Bull Salzburg lockt die Wölfe
Die Bullen kamen mit viel Elan aus der Kabine und änderten ihren Plan geringfügig. Anstatt ständig nur die Wolfsberger Mauer anzulaufen, lockten man sie weiter heraus. Im Umschaltspiel sollten dann die Räume genutzt werden. In der Idee gut, in der Umsetzung zum Teil mangelhaft, weil die Genauigkeit im Passspiel fehlte. Im weiteren Verlauf der zweiten Spielhälfte besinnten sich die Wölfe aber wieder auf ihre Igel-Taktik. Den Salzburgern war der Wille zum Sieg, aber auch die Anspannung anzusehen.
Salzburg24
WAC legt nach - Salzburg gleicht aus
Die Hektik wurde größer. Dadurch kam der WAC nach einer Verkettung von Abwehrfehlern und einem eindeutigen Stürmerfoul zum 2:0 (67.) durch Putsche. Salzburg wirkte nach dem zweiten Gegentreffer ideen- und hilflos. Die Fans unterstützten ihre Mannschaft dennoch und versuchten sie mit Sprechchören zum Anschlusstreffer zu peitschen. Die Wirkung verpuffte jedoch im mehr als halbleeren Stadion. Von dem kongenialen Stürmerduo Alan-Soriano war lange gar nichts zu sehen. Erst als sich Soriano in der 87. Minute den Ball schnappte und per Elfmeter zum 1:2 verkürzte. Dem zuvor war ein Foul am eingewechselten Marcel Sabitzer vorausgegangen. Nur eine Minute danach wurde der Torschütze im Strafraum "gelegt". Soriano fiel dabei aber etwas zu leicht. Später gab er die entscheidende Schwalbe zu. Der Kapitän verwandelte erneut und glich zum 2:2 aus. Das Stadion tobte. Dabei sollte es aber bleiben. Ein drittes Tor war den Bullen nicht mehr vergönnt. Am Ende ein glückliches Remis.
Soriano beichtet bei Kühbauer
Nach dem Spiel entschuldigte sich Soriano bei WAC-Trainer Kühbauer, für seine offensichtliche Schwalbe, die zum zweiten Elfmeter führte. "Soriano ist nicht nur ein guter Spieler, sondern auch ein Ehrenmann", sagte Kühbauer, der nicht zornig auf Soriano, sondern auf Schiedsrichter Schörgenhofer war.
Die Salzburger holten sich damit bereits vorzeitig den inoffiziellen Titel des Herbstmeisters, denn der Vorsprung auf die zweitplatzierten Wolfsberger beträgt eine Runde vor Liga-Halbzeit sechs Punkte.
Stimmen und eine Analyse zum Spielen gibt's am Montag auf SALZBURG24.at.
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(Quelle: salzburg24)