Irritierende Szene

Spaniens Fußball-Präsident küsst Weltmeisterin auf den Mund

Veröffentlicht: 21. August 2023 10:21 Uhr
Für eine irritierende Szene sorgte Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales nach dem WM-Sieg in Sydney. Mitten während der Siegerehrung küsste er die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund. Nun steht er in der Kritik.
SALZBURG24 (aa)

Nachdem die Spanierinnen zum ersten Mal den WM-Titel gewonnen, sorgte eine Szene von Verbandspräsident Luis Rubiales für Verwunderung. Der Boss küsste Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung auf den Mund.

Spaniens Fußball-Boss verteidigt Kuss

Die Stellungnahme von Hermoso wurde vom spanischen Verband RFEF am späten Sonntagabend an einige Medien geschickt und unter anderem von der Nachrichtenagentur Europa Press veröffentlicht. Darin fügt die 33-jährige Stürmerin des mexikanischen Clubs Pachuca hinzu: "Der Präsident und ich haben ein großartiges Verhältnis zueinander. Sein Verhalten uns allen gegenüber war ausgezeichnet, und es war eine natürliche Geste der Zuneigung und Dankbarkeit." Die Spanierinnen würden sich dadurch "nicht von dem ablenken lassen, was wichtig ist", betonte Hermoso.

Die Angreiferin hat die kritischen Kommentare zurückgewiesen: "Es war eine ganz spontane gegenseitige Geste aufgrund der großen Freude über den Gewinn einer Weltmeisterschaft", teilte sie mit. Man solle "dieser Geste der Freundschaft und der Dankbarkeit nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken".

Hermoso: "Hat mir nicht gefallen"

Direkt nach der Kuss-Szene zeigte ein Video auf Instagram aus der Kabine Hermoso zwar lachend, sie sagt da aber auch klar: "Das hat mir nicht gefallen." In der Szene wird die 33-Jährige später auch noch von einer anderen Spielerin gefragt, warum sie nichts dagegen getan hätte. Die Weltmeisterin: "Was hätte ich denn tun sollen?"

Nach dem Kuss verabschiedet Rubiales die Spielerin mit einem Klaps auf den Rücken. Die 33-Jährige geht lächelnd weiter.

In Spanien ist die irritierende Szene offenbar kein Riesen-Thema. Die Medien zeigen zwar das Video des Kusses, große Aufregung oder gar ein Skandal scheint es dort aber nicht zu sein. Stattdessen spricht man von einem "Kuss der Freude".

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Ministerin: "Form der sexuellen Gewalt"

Spaniens Gleichstellungsministerin Irene Montero fand auf X, vormals Twitter, dagegen deutliche Worte. "Es ist eine Form der sexuellen Gewalt, die wir Frauen täglich erleiden und die bisher unsichtbar war und die wir nicht normalisieren dürfen", erklärte die 35-jährige Politikerin. Dies sei eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. "Die Zustimmung steht im Mittelpunkt. Nur ein Ja ist ein Ja", stellte die Ministerin klar.

Die spanische Ministerin für Soziale Rechte, Ione Belarra, schrieb dazu auf X: "Wir alle denken: Wenn sie das vor den Augen ganz Spaniens tun, was werden sie dann nicht auch im Privaten tun? Sexuelle Gewalt gegen Frauen muss ein Ende haben."

Rubiales herzte und umarmte die spanischen Spielerinnen bei der Zeremonie nach dem 1:0-Sieg gegen England in Sydney am Sonntag. Auf Videos in den sozialen Netzwerken war zu sehen, wie der Verbandsboss Hermoso bei dieser Gelegenheit nach einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange auch auf den Mund küsst.

(Quelle: salzburg24)

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