Sprüche klopfen unter dem neuen Trainer Matthias Jaissle? Fehlanzeige! Kein Bulle will sich vor dem Duell gegen Bröndby, wo der Aufstieg in die Gruppenphase der Champions League winkt, zu weit aus dem Fenster lehnen. Irgendwie auch verständlich.
Bröndy fehlt halbe Mannschaft
Jedoch geht es am Dienstag (S24-LIVETICKER ab 20.50 Uhr) gegen stark dezimierte Dänen. Gleich sechs Kicker fehlen Corona-bedingt – zudem ist ein weiterer krank. Von den sieben Ausfällen sind gleich fünf Stammspieler. Zu einer Kampfansage hat sich dennoch kein Protagonist hinreißen lassen. "Sportlich gesehen wird Bröndby die Ausfälle hervorragend ausgleichen. Sie werden morgen hoch motiviert und mit der nötigen Qualität antreten. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, wir müssen gewappnet sein", gab Jaissle bei der Pressekonferenz am Montag den Ton vor.
Salzburg winkt drittes CL-Ticket
Der Bullen-Dompteur muss es ja wissen, war er doch von 2017 bis 2019 Co-Trainer in Dänemark. Seine derzeitige Mannschaft habe sich den Platz verdient und soll sich schlussendlich mit der Gruppenphase der Champions League belohnen. Es wäre der dritte Einzug der Mozartstädter in das Konzert der Großen. Dann könnte von kontinuierlicher Belohnung für die gezeigten Leistungen und der guten Arbeit der Clubbosse sprechen – und auch mal einen Giftpfeil in Richtung Konkurrenz abgefeuert werden.
Die Bullen halten den Ball jedoch flach, wenn auch die neue Nummer eins im Kasten weiß: "Nach den zwei Testspielen und den bisherigen Bundesligapartien gehen wir mit breiter Brust in die Partie. Wir wissen aber auch, dass sie (Bröndby, Anm. d. Red.) uns extrem fordern werden. Die Details werden am Ende entscheiden", erklärte Philipp Köhn.
Enormer Druck vor Champions-League-Qualifikation
Hat Salzburg in zwei Duellen den längeren Atem, gibt es neben Top-Duellen gegen Europas beste Vereinsmannschaften obendrauf noch 40 Millionen Euro für die Kassa. Der Druck ist naturgemäß riesig. Es geht aber nicht nur um die Kohle, sondern auch das eigene Talent auf der größten Bühne zeigen zu können. Abgänge wie jene von Patson Daka, Enock Mwepu und Co haben vor Monaten gezeigt, welchen Schub das internationale Geschäft der eigenen Karriere verleihen kann.
Favorit? Jaissle steigt nicht ein
Ob Salzburg aufgrund der Ausgangslage der klare Favorit sei, wollte Jaissle nicht bejahren. "Ich kenne Bröndby relativ gut, auch aufgrund meiner Vergangenheit. In den zwei Spielen werden Details entscheiden. Wir sind sehr gut vorbereitet und freuen uns auf die Partie."
Vielleicht wollte sich der Deutsche ja auch aufgrund der beiden letzten Liga-Siege nicht zu irgendwelchen Aussagen hinreißen lassen. Seine erkorene Stamm-Elf kam jüngst nicht über zwei 1:0-Triumphe hinaus. "Wenn wir auch die nächsten zwei Spiele mit 1:0 gewinnen, reicht es", betonte Jaissle.
Wie heißt es so schön: Stille Wasser sind tief. Und wenn die Bullen schon keine Sprüche klopfen wollen, können sie am Dienstag auf dem Platz Taten sprechen lassen.
(Quelle: salzburg24)
