Während Fußball-Vizemeister Red Bull Salzburg in den kommenden beiden Champions-League-Pflichtspielen auf europäische Kaliber wie Real und Atlético Madrid trifft, tüftelt Neo-Trainer Thomas Letsch auch an der brisanten Entscheidung, wer im Bundesliga-Frühjahr im Tor stehen wird. Erst im vergangenen Sommer verlor Fan-Liebling Alexander Schlager, auch verletzungsbedingt, seinen Stammplatz an Janis Blaswich. Der von Leipzig ausgeliehene Deutsche erhielt von Ex-Trainer Pep Lijnders auch die Kapitänsbinde. Eine Entscheidung, die vor allem im Fanlager der Bullen für Diskussionen sorgte.
Unter Thomas Letsch soll der Kampf um die Nummer eins nun neu eröffnet werden, wie er am Dienstag kurz vor dem Abflug nach Madrid bei einem Medientermin bestätigte. "Nach den beiden Spielen gegen Real und Atlético werden wir festlegen, wer als Nummer eins in die Runde geht und dann wird es auch eine klare Nummer eins geben", sagte der 56-Jährige, der am Mittwoch im Bernabeu auf Janis Blaswich setzen wird. Gegen Atlético kommende Woche soll dann Lokalmatador Alexander Schlager seine Chance bekommen.
"So wie die Vorbereitung gelaufen ist, ist dieses Duell eigentlich nie zustande gekommen. Alex konnte nur gegen Bayern spielen und war dann im Trainingslager eigentlich komplett raus. Insofern gab es diese Geschichte, wer als Nummer eins reingeht, noch nicht und deshalb haben wir uns für diesen Weg entschieden", so der Bullen-Coach weiter.
Tormann-Entscheidung wirkt sich auf Salzburgs Kapitäns-Frage aus
Sollte sich der gebürtige Salzburger und ÖFB-Torhüter im Duell um den Stammplatz im Tor durchsetzen, stünde Letsch noch vor einer weiteren richtungsweisenden Entscheidung in der sogenannten "K-Frage": "Dadurch, dass Janis derzeit Kapitän ist und dann aber möglicherweise Alex spielt, müssten wir das dann natürlich noch einmal diskutieren. Aber auch damit werden wir uns Zeit lassen". Die kommenden beiden CL-Kracher gegen die beiden spanischen Hauptstadtklubs sind also nicht nur vom Namen her hochbrisant.
Im Spiel gegen die Königlichen gehen Letsch und sein Team zwar als klarer Außenseiter in die Partie. Im mit 80.000 Fans ausverkauften Fußball-Tempel Bernabeu (davon 4.500 Bullen-Fans) will man dennoch frech aufspielen und versuchen, den Stars der Galacticos Paroli zu bieten. "Wir wollen zeigen, dass wir im Vergleich zur Vorbereitung schon einen Schritt weiter sind und uns gut präsentieren. Wir wissen aber auch, wie die Ausgangslage ist, denn wir spielen gegen den amtierenden Champions-League-Sieger und haben noch nicht so viele Punkte auf dem Konto", schmunzelte er.
Real Madrid braucht Sieg gegen Bullen
Hinzu kommt, dass die Bullen rein punktemäßig keine Chance mehr auf einen Aufstieg haben, während Real Madrid, das derzeit auf dem mageren 20. Tabellenplatz rangiert, unbedingt einen Dreier benötigt, um noch in die nächste Runde einzuziehen. Unter Pep Lijnders haben die Salzburger in der Königsklasse nur bei Feyenoord Rotterdam (3:1) angeschrieben. Die fünf weiteren Partien in der neuen Ligaphase gingen allesamt zu Null verloren. Die Aufstiegschancen sind zwei Spiele vor Schluss nur noch theoretischer Natur. Nach Einsatzminuten gewichtet waren die Salzburger mit durchschnittlich 22,9 Jahren im Herbst allerdings auch das mit Abstand jüngste Team der Champions League – vor dem Ligarivalen Sturm Graz (23,8). SALZBURG24 berichtet am Mittwoch ab 20.50 Uhr in einem LIVETICKER aus Madrid.
(Quelle: salzburg24)