Balsam für die Bullen-Seele

Torsperre zu Ende: Salzburger Glanztag in Champions League

Salzburg gewinnt heuer erstmals ein Champions League-Spiel. Gegen Feyenoord Rotterdam geht die Torsperre nach 315 Minuten zu Ende.
Veröffentlicht: 06. November 2024 17:18 Uhr
Balsam für die zuletzt geschundene Bullen-Seele. Nach 315 Minuten torlosen Minuten war der Knoten geplatzt und Salzburg feierte die ersten drei Punkte in der Champions League. Der Albtraum nach drei „Watschn“ in der Königsklasse ist mit dem 3:1-Sieg auswärts bei Feyenoord Rotterdam einem Glanztag gewichen.

Nach einer Serie schmerzlicher Niederlagen und insgesamt 315 torlosen Minuten (ohne Nachspielzeit) in der Champions League (CL) hat Red Bull Salzburg eine grandiose Wende im Auswärtsspiel gegen Feyenoord Rotterdam hingelegt. Die Bullen bewiesen Kampfgeist und Effizienz und konnten im "De Kuip" einen 3:1-Sieg einfahren. Ein wahrer Glanztag für die zuvor so gebeutelte Bullen-Seele.

Salzburgs erste CL-Saisontore erzielten Karim Konate (45.+2, 58.) und Daouda Guindo (86.), Konate verpasste vom Elferpunkt sogar einen Dreierpack (85.).

Es waren die ersten drei Punkte für ein österreichisches Team in der Königsklasse. Sturm Graz verlor gestern auch ihr viertes Spiel gegen Borussia Dortmund spät mit 0:1 Salzburg kletterte in der Tabelle zur "Halbzeit" mit nun drei Punkten auf Platz 30. Die theoretische Chance auf ein Weiterkommen, wofür ein Platz unter den ersten 24 von 36 Teams notwendig ist, lebt. Angesichts der Gegner Bayer Leverkusen (26.11./auswärts), Paris Saint-Germain (10.12./heim), Real Madrid (22.1.2025/a) und zum Abschluss Atletico Madrid (29.1./h) steht man allerdings vor einer im wahrsten Sinne des Wortes gigantischen Herausforderung.

Pep Lijnders: "Große Last fällt von Schultern"

"Ich bin sehr glücklich, das war eine sehr gute Leistung – mit Kompaktheit, Geschlossenheit, Aggressivität. Wir haben es geschafft, dass das Stadion still wurde. Das ist hier nicht leicht", strahlte Salzburg-Trainer Pep Lijnders. Weil er aufgrund von acht Ausfällen von potenziellen Stammspielern eine Notelf aufstellen musste und die letzten Leistungen schlecht waren, sanken Erwartungen vor dem Spiel: "Es hilft natürlich, da fällt eine große Last von den Schultern. Wir wollten es genießen und haben aus dieser Situation heraus eine gute Leistung gezeigt", betonte der 41-Jährige.

Defensive stärken, Mut entwickeln

Zu Beginn der Partie gerieten die Salzburger unter Druck. Die Niederländer starteten stark und erspielten sich erste Chancen, die jedoch entweder von Tormann Janis Blaswich, der den rotgesperrten Alexander Schlager vertrat, vereitelt wurden oder das Tor knapp verfehlten. Trotz anfänglicher Unsicherheiten, wie einem fatalen Fehlpass von Kamil Piatkowski, stand die Salzburger Abwehr gut.

"Heute haben wir eine Mannschaft gesehen, die als Team aufgetreten ist. Die drei Punkte sind verdient. Der Trainer hat immer gesagt, dass es Zeit braucht. Heute war der Tag, an dem von Anfang bis Ende alles gepasst hat. Egal welcher Spieler auf dem Platz steht, der Trainer vertraut jedem", betonte Samson Baidoo gegenüber Canal+.

Dann der Schock für Feyenoord: Ein verunglückter Pass des Torwarts Wellenreuther nutzte Oscar Gloukh für eine präzise Flanke auf Karim Konaté, der per Kopf das ersehnte 1:0 erzielte. Ein Treffer, der die Bullen sichtlich beflügelte. Fortan kontrollierte Salzburg das Spielgeschehen besser und konnte weitere Offensivaktionen der Hausherren gut abwehren.

Salzburg auf Siegkurs mit Effizienz und Disziplin

Zur zweiten Halbzeit kamen die Salzburger mit neuem Selbstbewusstsein auf den Platz. Karim Konaté erhöhte in der 58. Minute auf 2:0, als er nach einem Eckball und einem gewonnen Kopfball von Piatkowski am schnellsten reagierte und der Ball unhaltbar von Gernot Trauner ins Tor abgefälscht wurde.

Pressing und Gegenpressing der Gäste funktionierten wesentlich besser als in den vergangenen Wochen, die Niederländer kamen kaum mehr zur Geltung. Feyenoord versuchte zu antworten, musste jedoch nach einem harten Foul an Gourna-Douath den Platzverweis von Nadje hinnehmen. Trotz Unterzahl gelang Moussa der Anschlusstreffer zum 1:2 und weckte kurzzeitig die Hoffnung der heimischen Fans. Doch Daouda Guindo machte den Sack endgültig zu, als er in der 86. Minute mit einem sehenswerten Schuss aus 16 Metern in den Winkel traf.

Champions League-Sensation in den Niederlanden

Selbst ein verschossener Elfmeter tat dem Siegeswillen der Salzburger keinen Abbruch. Sie verteidigten diszipliniert und souverän bis zum Schlusspfiff und sicherten sich mit dem 3:1 die ersten drei Punkte in der diesjährigen Champions League.

"Es war ein verdienter Sieg, wir konnten beim Anpfiff nicht ahnen, was hier passieren würde. Aber so ist Fußball. Wir haben gut gespielt und gut gearbeitet. Wir waren in allen Phasen des Spiels gut und haben es uns nach dem 2:0 und dem Platzverweis eigentlich unnötig schwer gemacht. Aber ich finde, wie die Mannschaft dann reagiert hat, das war eine reife Leistung", resümierte Salzburgs Sportdirektor Bernhard Seonbuchner.

Mit dem Sieg in Rotterdam endet also eine Durststrecke und man darf gespannt sein, ob dieser Erfolg den Bullen den nötigen Schub für die kommenden Aufgaben in der Bundesliga und der Champions League gibt. Besonders erfreulich ist, dass die Mannschaft trotz zahlreicher Ausfälle ihren ersten Champions-League-Sieg der Saison feiern konnte. Der Albtraum der "Watschn" in den ersten drei Spielen ist damit endgültig beendet.

Tore:

  • 0:1 (45.+2) Konate
  • 0:2 (58.) Konate
  • 1:2 (81.) Moussa
  • 1:3 (86.) Guindo

Rote Karte: Nadje (79./Foul, Feyenoord)

Gelbe Karten: Osman bzw. Capaldo, Blaswich

Aufstellungen von Feyenoord und Salzburg

Feyenoord: Wellenreuther - Lotomba (46. Nadje), Trauner, Hancko, Bueno - Hwang, Ivanusec (90. Zechiel), Timber (68. Beelen) - Nieuwkoop (68. Smal), Osman (46. Moussa), Paixao

Es fehlten: Gimenez, Ueada (beide Oberschenkel), Stengs, Milambo (beide Knie), Bijlow (angeschlagen)

Salzburg: Blaswich - Capaldo (90. Morgalla), Piatkowski, Baidoo, Terzic - Clark, Gourna-Douath (81. Guindo), Diambou - Nene (81. Yeo), Konate (94. Daghim), Gloukh

Es fehlten: Schlager (gesperrt), Dedic (Adduktoren), Diakite (Hüftbeuger), Fernando (Oberschenkel), Yeo, Kjaergaard (beide Sprunggelenk), Kawamura (Knie), Bidstrup, Bajcetic (beide erkrankt)

LIVETICKER zu Feyenoord gegen Salzburg zum Nachlesen

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Salzburg gewinnt heuer erstmals ein Champions League-Spiel. Gegen Feyenoord Rotterdam geht die Torsperre nach 315 Minuten zu Ende.
Karim Konate bricht die Torsperre: Nach 315 Minuten jubelt Salzburg erstmals in der Champions League gegen Feyenoord Rotterdam.
Salzburg (beige) zu Gast bei Feyenoord Rotterdam in der vierten Runde der Champions League.
Salzburg (beige) zu Gast bei Feyenoord Rotterdam in der vierten Runde der Champions League.

(Quelle: salzburg24)

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